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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0257
Wirkung bei der Einweihung eines neuen Friedhofsteiles erhielten die hiesigen Musikanten
2 Gulden, die sich auf deren Mitglieder Ignaz Wißler, Franz Joseph Fritsch,
Johann Baptist Fritsch und Martin Fleig verteilten. Das Ensemble war klein und ent-
sprach, wohl auch nach der Instrumentierung dem, was man in Osterreich unter einer
Feld- oder Harmoniemusik verstand. Die gewöhnliche Besetzung bestand dort aus
2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Waldhörnern und 2 Fagotten und wenn es nicht zu so vielen
reichte, dann begnügte man sich mit weniger.98 Fagotte waren im Instrumentarium
alter Kapellen durchaus nicht so selten, wie es jetzt bis in die jüngste Zeit der
Fall war. Im Ortsteil Buchholz wurde 1841 aus der Gemeindekasse dem Drechsler
und Instrumentenmacher Karl Vollrath in Emmendingen für einen Fagottkopf mit
Blatt 36 Kreuzer bezahlt.

Die Musikanten vereinigen sich zu einem Musikkorps.

Selbst aus den spärlich fließenden Quellen läßt sich der Eindruck gewinnen, als
strebten die örtlichen Musikanten eine eigenständige feste Vereinigung an. Mit dem
1. Januar 1819 war der Tag gekommen, an dem sie ihr Vorhaben auf feste Füße zu
stellen suchten. Lehrer Sprecht und der Zunftmeister Johann Hug wandten sich an
das Pfarrektorat und ließen wissen, nachdem sie sich dahin vereinigten, ihre Musikkenntnisse
zu erweitern um bei feierlichen kirchlich und bürgerlichen Anlässen ein
Musikkorps zu bilden, sie die Anschaffung mehrerer Instrumente nötig hätten. Durch
mehrseitige Zuspräche bewogen, versuchten sie in der Stadt eine Kollekte zu veranstalten
, welche zwar ergiebig ausfiel, jedoch zur gänzlichen Deckung ihrer Ausgaben
von 110 Gulden nicht hinreichend war. Die beiden Antragsteller haben zusammen mit
ihren Mitkonsorten von ihrem Eigentum so viel beigetragen, als Leuten ihres Standes
zu opfern möglich war. Sie hatten es darin weit gebracht. Nur noch 13 fl. standen
offen. Das gab ihnen umsomehr den Mut an das Pfarr-Rektorat heranzutreten, als die
angeschafften Instrumente oft auch zur Kirchenmusik verwendet werden sollten und
auch mehrere der Musiker aus eigenen Mitteln keinen Beitrag aufbrachten. Schließlich
wiesen sie den Pfarrektor darauf hin, daß zwei ihrer Kameraden, nämlich der
Glasermeister Joseph Steiger und Georg Wintermantel, die seit zwei Jahren auf dem
Kirchenchor durch Klarinetteblasen aushalfen, noch von dort keine Vergütung erhalten
haben. Pfarrer Siedler, der bekanntermaßen selbst Musiker, die Musikpflege in
jeder ihm möglichen Weise förderte, hat, auch wenn hierüber keine schriftliche Bestätigung
vorliegt, die Rechnung beglichen." Dem Kommandant des Bürgermilitärkorps
, Johann Imhof, gelang es, vermutlich ohne sondere Mühe, die junge Musikvereinigung
für den Dienst in seiner kleinen Armee zu gewinnen, denn schon am
Fronleichnamsfest 1819 spielte sie bei der Prozession und erhielt verdientermaßen
hernach, gleich wie die Schützen, den ersten Sold von 24 Kreuzern aus der Stadtkasse
. In diesem Jahr betrieb das Bürgermilitärkorps eine Neuuniformierung. Die
Stadt kaufte dafür vom 4. Landwehrbataillon in Freiburg 125 Tschakos, wahtfsfchein-
lich aus älteren Beständen und bezahlte dafür pro Stück ganze 8 Kreuzer. Bef der Bezahlung
reklamierte die Bataillonsverwaltung von der Stadt die Rückgabe einer geliehenen
Trommel samt Stöcken und Bandelier. Am 9. September 1819 kam Großherzog
Ludwig auf der Landesbereisung nach Waldkirch.

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