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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0272
musik und in der Musikschule tagtäglich gefordert. Der Nimmermüde entdeckte, als
er im Männergesang nicht mehr gefragt war, im Waldkircher Musikleben eine Lücke.
Es fehlte auf dem Gebiet der profanen Musik an einem Streichorchester. Unter den
Mitgliedern des Kirchenchors fand er hinreichend viel Streicher für ein Salonorchester
und wenn Bläser nötig waren, konnte er auf hinreichend viel ausgebildete Leute
von der Stadtmusik zurückgreifen. Also gründete er 1857 den Waldkircher Musikverein
. Außer einer in ein Notenbuch der Stadtmusik geschriebenen Partitur hat dieser
Verein keinerlei Spuren hinterlassen.120

Während dieser Zeit, in der die verblassenden Folgeerscheinungen des Volksaufstandes
mit anschließender preußischer Besatzung , und politischer Säuberung das
Leben wieder erträglicher machten, scheinen sich frühere Sänger an alte Zeiten zurückerinnert
zu haben und versuchten zu ihrem Gesangverein zurückzufinden. Wie
anders wäre es sonst möglich gewesen Schritte zu unternehmen, um Musik- und Gesangverein
zu verschmelzen. Der Plan war am 4. Oktober 1859 Wirklichkeit geworden
. Die neue Vereinigung nannte sich von nun an „Musik- und Gesangverein Eintracht
". Wieder stand Carl Kienzle in der musikalischen Leitung. Sicherlich konnte
der Verein jetzt über bessere Führungskräfte verfügen, Leute, die es verstanden alte
Fehler auszumerzen. Im anderen Falle hätte der Retter des Waldkircher Volksgesanges
seine Mitwirkung versagt. Auch
mit dem gesellschaftlichen Leben des
Vereins ging es sichtlich aufwärts.
Die am 1. Februar 1861 vereinsintern
ins Leben gerufene Narrengesellschaft
„Narrhalla" stellte, nicht weniger
wie das im darauffolgenden Jahr
gegründete Liebhabertheater, selbst
wenn beide Einrichtungen mit Musikpflege
nicht in unmittelbarer Beziehung
standen, gesellschaftlich einen
Schritt nach vorn dar. Mit dem
17. März 1862 trat im Verein ein neuer
Mann auf, ein früherer Schüler von
Carl Kienzle, wie dieser ein qualifizierter
und engagierter Musiker,
Theodor Högerich. Er übernahm zunächst
die Gesangsabteilung, während
sein Lehrer Kienzle Dirigent des Orchesters
blieb. Doch die Zweiteilung
in der Stabführung ließ sich nicht gut
an. Mit dem 16. Januar 1867 überließ
Carl Kienzle, wie es heißt, infolge
vorgeschrittenen Alters (55), die Di-
T, , Tj.. . . D , . ., rektion ganz Theodor Högerich. Erst

Abb. 14 Theodor Hogerich, Ratschreiber, ö ö

Dirigent des Musik- und Gesangsvereins „Eintracht" im Jahre 1907 gedachte der Verein sei-

1862 1909, t Waldkirch 1923. nes musikalischen Leiters in schwe-

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