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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0273
ren Zeiten. Zusammen mit dem katholischen Kirchenchor errichtete er vor seiner früheren
Wohnstätte auf dem Kirchplatz einen Gedenkstein. Carl Kienzle starb am
29. Juli 1893. In jüngster Zeit erinnert auch eine Straßenbezeichnung an den verdienten
Altmeister.

Unter Theodor Högerich erholte sich der Verein und schüttelte allmählich die
Schlacken früherer Zeiten ab. Das am 5. September 1880 in Waldkirch abgehaltene
„Breisgauer Sängerfest" führte zur Gründung des „Breisgauer Sängerbundes". Das
große Konzert am 16. Januar 1897 mit der Aufführung des 42. Psalms von Mendels-
sohn-Bartholdi und des Chorwerks von Andreas Romberg „Das Lied von der
Glocke4" am 29. Dezember 1898 waren letzte Höhepunkte des musikalischen Lebens
in dem nun zu einer fest verschmolzenen „Eintracht" am Ende des 19. Jahrhunderts.

Die Pfingsttage, 3. und 4. Juni 1900, wurden für den Männerchor der „Eintracht"
zu einem Höhepunkt und zu einem hohen Beweis seines musikalischen Könnens. Beim
nationalen Sängerfest in Mannheim war es gelungen unter einer Konkurrenz von 2500
Sängern den I. Preis Nr. 7 zu erringen. Was aber weit verwunderlicher war, und was
niemand zu hoffen gewagt hätte, wurde wahr. Im Stundenchor war es den Waldkir-
chern gegen 13 Mitbewerber u. a. aus Frankfurt, Heidelberg, Wiesbaden und Mainz
mit 30 Sängern und dem Lied: „Flagge heraus!" von Göpfert gelungen, den Ehrenpreis
als Bestleistung mit nach Hause zu nehmen. In Waldkirch gab es einen triumphalen
Empfang. Die Freude an einer derartigen Spitzenleistung wurde in den Tagen vom
29. und 30. November 1902 beim 40jährigen Dirigentenjubiläum von Theodor Högerich
, dem letztlich jener Sieg des David gegen Goliath zu danken war, groß gefeiert.
Der Vorabend mit Serendade vor der Wohnung war der Auftakt, die nachfolgende
Biersitzung im „Adler" die solchenfalls unvermeidliche Folge. Zum Festkonzert im
„Kreuz" war der Saal reich geschmückt. Alles was Rang und Namen im Städtle hatte,
war festlich gekleidet erschienen. Wieder leuchtete einmal mehr im Aufführungsprogramm
der „Eintracht" der Name Joseph Haydn. Aus dem Oratorium „Die Schöpfung
" kam am Schluß Recitativ und Schlußchor für Soli, Chor und Orchester zum
Vortrag. Außerdem sang der Männerchor an diesem Abend alle seit den Jahren 1876
bis 1901 preisgekrönten Gesänge. Im Jahre 1909 übernahm Musiklehrer Artur Hornauer
die Leitung des Orchesters. Ansonsten verlief Singen und Musizieren in den gewohnten
Bahnen. Mehrere Konzerte während des Jahres, zeigten durch ihre erlesene
Programmgestaltung einen beständigen Hochstand. Gesellschaftliche Anlässe, wie
das Dreikönigskonzert und der Fasnachtsball im Suggenbad gehörten zu den immer
wiederkehrenden Anlässen, die sich bei den Mitgliedern größter Beliebtheit erfreuten.
Es kam der Erste Weltkrieg. Sänger und Musiker wurden einberufen. Und wer in der
Heimat bleiben konnte, fand sich zu gelegentlichen Zusammenkünften ein.

Der Wiederbeginn nach dem Friedensschluß vollzog sich ruhig und ohne besondere
Umstände. Hornauer übernahm wieder die Leitung des Orchesters und Högerich
den Chor. Trotz seines hohen Alters leitete der Hochbetagte (79) die Direktion
eines Wohlfahrtskonzertes zu Gunsten Badischer Kriegsblinder am 13. und 27. April
1919. Im evangelischen Gemeindehaus wurden das Oratorum „Der Tod Jesu" von
Donat Müller und der 42. Psalm von Mendelssohn-Bartholdy aufgeführt. Das Konzert
am 30. November 1919 leitete schon Högerichs Nachfolger, Musiklehrer Heinrich
Kürner. Noch ein letztes Mal trat Högerich am 28. April 1920 an das Dirigenten-

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