http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0314
wüßt „antwortet". Bewußt auch die Wahl des Baustils: im rheinisch-romanischen
Übergangsstil (des 13. Jahrhunderts) wurde die Herz-Jesu-Kirche errichtet, einem
konkreten Vorbild folgend: dem Limburger Dom. Die zwei Türme mit ihren
Rhombendach-Turmhelmen, die kräftige Gliederung der Ostfassade durch Gurtgesimse
, Lisenen, Blendarkaden und Überfangbögen findet ihr Vorbild in Limburg
. Dem oberrheinischen Typ der Einturmkirche wurde bewußt die doppeltür-
mige in dem für den Niederrhein eigentümliche Übergangsstil zwischen Romanik
und Gotik gegenübergestellt. Der Strenge Historismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts
machte es möglich, daß nunmehr in Freiburg das Rheinland in seiner Gesamtheit
mit dem es prägenden Architekturformen vertreten war.
Im selben Jahrzehnt setzte sich die nationale Aufwallung in der Freiburger
Architektur fort, galt es doch für die aufblühende Vorstadt Wiehre eine repräsentative
Pfarrkirche anstelle des zu klein gewordenen barocken Kirchleins St. Cyriak
und Perpetua (Annakirchle) für die Pfarrei Adelhausen-Wiehre zu bauen. Diesmal
Abb. 2 Geistige Anregung zur Stühlinger Herz Jesu Kirche lieferte der Limburger Dom.
Bildvorlage: Katalog 487 Antiquariat Keip, Titelbild.
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