Freiburger historische Bestände - digital

war es der Karlsruher Hochschulprofessor und großherzogliche Oberbaudirektor
Dr. Joseph Dürrn, der sich dieser Aufgabe annahm. Er war den Freiburgern durch
seinen noblen Renaissancebau des Chemischen Laboratoriums in der Albertstraße
(1944 zerstört) bestens empfohlen.

Abb. 3 Die Kirche St. Johann (Johanniskirche) in der Wiehre.

Auch Dürrn folgte dem Zeitgeist und richtete sich nicht nach heimischer Provenienz
. Ein Kaiserdom sollte es sein und da das Rheinland im Sinne nationalstaatlicher
Präsenz bereits durch den Meckel-Bau belegt war, richtete er seinen Blick gen
Osten und fand in Franken das Vorbild: den Bamberger Dom. Von Kaiser Heinrich
IL um 1003 begonnen und bereits 1012 geweiht, haben auch die Bauarbeiten
des 13. Jahrhunderts die bauliche Konzeption und das Äußere der Bischofskirche
kaum verändert. Der Bamberger Dom gilt als einer der reifsten Leistungen der
deutschen Romanik. Joseph Dürrn hat für die Freiburger Kirche St. Johann, (das
niederdeutsche Johannis läßt sich kaum zurückdrängen) das Bamberger Grundkonzept
weitgehend übernommen. Selbst beide Chöre finden sich in Freiburg wieder,
allerdings wurde aus dem Ostchor in Freiburg der Eingangschor, die Eingangshalle.
Sonst sind Grund- und Aufriß die für eine Pfarrkirche erforderliche Reduzierung
des Bamberger Vorbildes.

9 Beide Baumeister, Meckel wie Dürrn, die sich mit ihren Freiburger Kirchenbauten
als excellente Vertreter des Strengen Historismus erweisen, haben bei aller
Grunddisposition zu ihren Vorbildern diese doch eigenständig umgesetzt und auf

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