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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0337
wurde durch die Forschungen von Hermann Brommer, Karl Korn, Karl-Joseph Rössler und
Paul-Rene Zander geklärt. Paul Priesner hat in seiner Geschichte Littenweilers die reichen
Sickingen-Bestände des Oberösterreichischen Landesarchivs in Linz a. D. ausgewertet.
Außerdem hat Otto Beuttenmüller 1984 im Archiv für Sippenforschung eine Genealogie des
Gesamtgeschlechts veröffentlicht und Harold H. Kehrer behandelte in der ZGORh 1979 und
1981 das Verhältnis der Familie zu den deutschen Fürsten.

Hier ist nun ein Werk anzuzeigen, das es aufgrund einer ganz eigenen Konzeption unternimmt
, die Spuren des Geschlechts nachzuzeichnen. Es behandelt die Nachkommen des berühmten
, 1523 gefallenen Franz von Sickingen in ihren vier Linien auf der Grundlage der noch
vorhandenen Porträts. Da ein Zweig 1656, ein weiterer 1749, ein dritter 1834 und die Hohenburger
Linie 1932 im Mannesstamm erloschen sind, bedurfte es kriminalistischen Spürsinns,
um die rund 50 Porträts zu finden, von denen sich nur der vierte Teil in öffentlichem Besitz
befindet. Die meisten Bilder fanden sich im Besitz von Töchter nachkommen. Da ein wesentlicher
Teil der Familienarchive verschwunden ist, waren Forschungen in vielen Archiven -
von Detmold bis Wien — erforderlich, um den sorgfaltig recherchierten geschichtlichen Hintergrund
für die hervorragend reproduzierten Bilder zu finden. Die kostümkundlichen Kenntnisse
des Verfassers und seine psychologischen Deutungen der Dargestellten bilden einen wesentlichen
Bestandteil des Werkes. Ob man sich den Letzteren in allen Fällen anschließen will,
mag dahingestellt bleiben.

Das Kapitel über die Linie Sickingen-Sickingen bringt wichtige Hinweise für die Geschichte
des Ebneter Zweiges. Auch fallt ganz neues Licht auf die Gestalten des „Alten Moor" und
der „Canaille Franz" (Karl und Wilhelm Sickingen), die von Schiller und seinen Deutern
gründlich verzeichnet wurden.

Für den Breisgau ist die Geschichte der Hohenburger Linie wichtig, die ihren Namen nach
dem von den Puller von Hohenburg geerbten elsässischen Besitz führten. Der Statthalter Ferdinand
Hartmann und sein kunstfreudiger Sohn Ferdinand Sebastian werden ausführlich behandelt
und in besonders schönen Bildern vorgeführt. Die in jeder Beziehung bedeutsame Verbindung
der Familie zur Reichskirche findet gebührende Beachtung. Die oft wiederholte
Behauptung, der Verkauf von Ebnet hinge mit dem Ende Vorderösterreichs zusammen, wird
auf die nüchterne Tatsache des Vermögensverfalls zurückgeführt. In Osterreich verschwinden
dann die letzten Generationen im Schatten der Alltäglichkeit. Anfang und Ende dieser Familiengeschichte
mit ihren Höhen und Tiefen finden ihren überzeugenden Ausdruck in dem Unterschied
zwischen dem kraftvollen Gesicht des Stammherrn Franz und den müden Zügen des
letzten Namensträgers Joseph.

Zu beziehen ist das Buch durch den Verfasser, Türkenstraße 27, 8000 München 27.

Alfred Graf von Kageneck

Friedrich Hecker: Reden und Vorlesungen. Unsere Republik, ihre Kritiker und Gegner; Die
Beamten im Fürstenstaate und im Volksstaate; Weiblichkeit und Weiberrechtelei. Badische
Reihe 15, Waldkircher Verlagsgesellschaft, Waldkirch 1986 (Nachdruck d. Ausg., St. Louis,
Neustadt/Haardt 1872). 103 S. 2 Abb.

Die Erinnerung an Friedrich Hecker ist stets lebendig geblieben. Der 48er-Held war noch
zu Lebzeiten zum Mythos geworden. In seiner Badischen Reihe hat die Waldkircher Verlagsgesellschaft
nun ein Büchlein Friedrich Heckers von 1872 nachgedruckt. Von der beeindruckenden
Gestalt scheint noch vieles im geschriebenen Wort durch. Mit guten Argumenten,
einem erstaunlichen Wissen und einer gehörigen Portion Pathos beschäftig er sich mit den
Themen „Republik" (das sind die USA), „Beamten" und „Gleichberechtigung der Frau".

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