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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0341
und Grenzen der Pfarrei" (S. 344), „Die Glocken von St. Martin" (S. 360) verdrängt wird.
Dabei muß allerdings entschuldigend angefügt werden, daß der Autor erst wenige Wochen vor
Drucklegung zur Abfassung des Aufsatzes verpflichtet wurde und in dieser kurzen Zeit kaum
eine tiefergehende Bearbeitung möglich war.

Zusammenfassend betrachtet, bleibt ein überaus positiver Eindruck des reich bebilderten
Werkes. Den Autoren dürfte es weitgehend gelungen sein, sowohl den interessierten Laien als
auch den Historiker anzusprechen. Letzerer wird sicherlich positiv vermerken, daß die Autoren
ihren Beiträgen einen umfangreichen Anmerkungsapparat hinzufügten, was bei vergleichbaren
Publikationen nicht immer der Fall ist. Das Buch ist erhältlich beim Büro des Kath.
Pfarramtes St. Martin in Freiburg, Rathausplatz 5. Jürgen Treffeisen

200 Jahre Freimaurer in Freiburg. Festschrift hrsg. v. der Freimaurerloge „Humanitas zur
freien Burg", Belfortstraße 29. Text von Rolf Fauter, Gundelfingen. 70 Seiten, rund 50 Abbildungen
, geheftet.

Mit dem Stichwort Freimaurer verbindet sich immer noch die Vorstellung von Geheimbünden
, obwohl es sich lediglich um geschlossene Gesellschaften handelt. Wahlsprüche wie „Sehen
, Hören, Schweigen" oder die Zeremonien in den sogenannten Tempeln sind natürlich geeignet
, die Vorurteile am Leben zu erhalten. Die Freimaurer, die seit der Zeit der Aufklärung
in Westeuropa aktiv sind, führen ihre Geschichte auf die Bauhütten des Mittelalters zurück.
So erklärt sich Namenswahl. Sie sind in örtlichen Logen zusammengeschlossen. Dieses Wort
leitet sich von Lodges — Lauben- Bauhütten ab. Jeder Loge steht ein Meister vom Stuhl vor.
Die einzelnen Logen sind überregionalen Großlogen zugeordnet, Humanität und Toleranz sind
Ideale, denen sich die Freimaurer verpflichtet fühlen.

In Freiburg wurde 1784 eine Loge gegründet. Goethes Schwager Johann Georg Schlosser
war der erste Meister vom Stuhl. Die Mitglieder pflegten enge Kontakte mit Wen, auch nachdem
Freiburg 1806 badisch geworden war, was vielleicht in einem Zusammenhang damit zu
sehen ist, daß 1813 in Baden die Freimaurerei verboten wurde. Erst 1847 konnte die Neuzulassung
erwirkt werden. In den 1860er Jahren wurde für die Freiburger Loge das dauernd bestehende
SpannungsVerhältnis zur katholischen Kirche besonders akut, da sie durch den Geistlichen
und Volksschriftsteller Alban Stolz massiv in der Presse angegriffen wurde. Die
Tatsache, daß es in der Frühphase der Freiburger Loge in deren Reihen auch vereinzelte katholische
Priester gegeben hatte, schützte sie keineswegs vor Stolz' beredtem Zorn.

Zur Zweihundertjahrfeier gab die Freiburger Loge eine Festschrift heraus, worin sie ihre
Geschichte darstellt. Die Liste der Meister vom Stuhl enthält nach Schlosser noch etliche bekannte
Namen, etwa Oberst Gaede oder den Fabrikanten Welte, und auch unter den Mitgliedern
sind Prominente wie Heinrich Graf von Kageneck, Carl von Rotteck oder der Druckereibesitzer
Hermann Poppen. Die Freiburger Loge heißt seit der Neuzulassung durch die
französische Besatzungsmacht 1946 „Humanitas zur freien Burg". „Zur edlen Aussicht" hatte
sie seit Schlossers Zeiten geheißen. Sie besitzt heute ein Haus mit Zeremoniensaal in der Belfortstraße
. Bis zum Bombenangriff 1944 hatte sie ihren Sitz in der Sedanstraße. Mit dem dortigen
sehr repräsentativen Gebäude, das 1862 eingeweiht wurde, ist für die Freiburger Loge die
Blütezeit des Freimaurertums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbunden. Die Festschrift
, die von Rolf Fauter verfaßt wurde, füllt den Gang durch die Geschichte mit vielen
Details in Wort und Bild. Renate Liessem-Breinlinger

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