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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 19
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0021
Anders steht es mit dem Titel her, den Burkart fast immer, sein Sohn vor dem Erwerb
des Rittertitels führt. Burkart Turner ist ausgezeichnet durch umfangreichen Besitz
, darunter auch von Hofgütern.140 Als Herr dieser Besitzungen hat er das Recht
zu bestimmen und die Verfügungsgewalt über die Hofhörigen, bezw. Verwalter als
Maier.141 Eine derartige Besitzgrundlage soll auch bei erworbenem Lehensbesitz für
den Titel her gelten, wie das Geiges an einem Beispiel gezeigt hat.142 Der Anregung
von Geiges folgend, können zwei Beispiele obiger Vermutung mehr Gewißheit verschaffen
.143

Lutfrid Ätscher144 ist als her in den Kreis von Rittern und Bürgern einbezogen,
wo diesen diese Titel zugestanden werden.145 Uber Besitzungen dieser Familie in
Hochdorf, Denzlingen, Freiburg, Opfingen und Mengen hören wir in den Jahren
1308 bis 1452.146 Auch eine Gasse in Freiburg ist nach dieser Familie benannt.147
[ >cr ältere Bruder, der Zilige genannt, wird nie als her bezeichnet. Von ihm ist nur
der Besitz einer Badstube bekannt.148 Offensichtlich trug der Besitz von Gütern,
Eigen oder Lehen, insbesondere von einem oder mehreren Höfen dazu bei, daß der
Titel her geführt werden konnte. Das läßt sich auch am Beispiel der von Tottikofen
zeigen.149

In den lateinischen Urkunden werden den Angehörigen eines Zweigs der von Tot-
tighofen, Konrad und Heinrich, wie auch den andern Bürgern keine Titel zugebilligt
.150 In deutschen Urkunden sind die ersten Träger dieses Namens her Heinrich
von Tottighofen, mit ihm bezeugen einmal her Andreas von Tottighofen und ein andermal
her Nikolaus von Tottighofen den Rechtsvorgang.151 Letztere scheinen Brüder
zu sein. Dagegen zählt Gottfried, wohl der Sohn des Nikolaus, nicht als her.153
Zwei Urkunden, deren Aussteller her Nikolaus und her Heinrich von Tottighofen
sind, beziehen sich auf andere Träger dieses Namens ohne den Titel her, wie Friedrich
v. T., Johann v. T. und seinen Bruder Albrecht v. T.154

Von hern Andreas von Tottighofen, Bürger von Freiburg, ist 1320 ein Hof in
Neuershausen bezeugt,155 den er 1308 durch den Kauf von acht Juchert Ackerland
erweitert hatte.156 1306 verkauft Wernher von Schaftolsheim seinen Hof mit Zubehör
in Teningen der erbern jungfrowen fro Mehtilde von Tottinghofen, Burkarts
und Meinwarts Schwester, einer Bürgerin von Freiburg, um 40 Mark Silber und
empfangt ihn von ihr wieder als Erblehen. Der Titel fro entspricht dem des her.
Zeugen in dieser Urkunde sind: her Andreas, Burkart, Meinwart, Gottfried und
Oswald von Tottighofen. Her Andreas ist hier zum letzten Mal als Zeuge ausgewiesen
.157 1324 gilt er als verstorben.158 Seine Tochter Elisabeth, die ältere, Bürgerin
in Freiburg, überließ 1331 an das Kloster Tennenbach Güter und Gülten in Freiburg,
Schallstadt, Dottighofen und Ball rechten.159 Auch das Tennenbacher Urbar nennt
häufig Güter der von Tottighofen.160 Es ist unerklärlich, daß die Brüder der Meh-
tild den Titel her nicht führten. Burkart bemühte sich offensichtlich, sich eine Besitzgrundlage
zu schaffen. 1284 beteiligte er sich mit annähernd 100 Mark Silber
am Kauf der zwei Teile des Hofes in Herdern, Lehen des Bischofs von Straßburg
.161 1313 erwarb er Zinsgut in Emmendingen mit hern Heinrich von Munzingen
und hern Snewlin im Hof, Rittern.162 Von dieser Zeit an trägt er den Titel
her,163 während er ihm bisher eindeutig versagt war.164 Weitere Nachrichten über
Zinsen vom Hof des Heiliggeistspitals in Tiengen165 und der Hinweis in Walters-

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