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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 38
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pen, . . . und von Schnapphähnen, Bauern aus dem Gebirge, die sich der Truppe angeschlossen
hatten, angegriffen. Das Kloster Günterstal von den Franzosen besetzt,
wird eingeschlossen, ein Hauptmann . . . verteidigt eine Bresche mit 20 Mann zu
Fuß. Villars (der spätere Marschall) .. . eilt nach Günterstal und die Angriffe werden
zurückgeschlagen."

Erst in der Barockzeit, als im Breisgau andere Klöster wie St. Trudpert, St. Peter,
Tennenbach u.a. prächtige Klosteranlagen errichteten und es die finanziellen Verhältnisse
des Klosters zuließen, entschloß sich der Günterstäler Konvent zu einem Neubau
von Kirche und Kloster. Die vor hundert Jahren noch vorhandenen Bauakten sind
leider abhanden gekommen, so daß wir von der Planung und Bauausführung wenig
wissen, insbesonders auch nichts über die Ausstattung der Kirche und die daran beteiligten
Künstler.

In den Akten des Erzbischöfl. Ordinariats befindet sich eine Handschrift,31 aus
der hervorgeht, daß am 26. 10. 1727 der Abt Leopold von Tennenbach allhero gekommen
ist und den herrn Baumeister mit sich gebracht, so sich genannt Petrus Thum
von Costantz ". Der Abt las dann eine Messe am Kreuzaltar und die Klosterfrauen beteten
einen Rosenkranz für die armen Seelen und für einen glücklichen Anfang. Noch
disen alß 27 Ocober ist alsdann der accord in beysein deß gnaedigen Herren und der
glücklichen Regierung unserer allerliebsten gnaedigen Frauen Maria Rosa Barone de
Neve geschlossen worden ... Leider fehlt dieser Accord mutmaßlich über den Bau
von Kirche und Kloster. Aus der Handschrift Origo Nobilium ac Religiosarum virgi-
num in Gintersthal ist bezüglich des Baus von Kirche und Kloster in der darin enthaltenen
Series Abbatissarum zu entnehmen:

27. Maria Rosa de Neveu, electa ante inhumationem defuncta Abbatissa. Die
13. April cuis electioni; . . . Haec incaepit aedificium novae Ecclesia, sed morte
praeventa perficere non potuit. rexit 12 annis. obiit Ao 1728.
26. Nov. 1728. 28. Maria Francisca Cajetana de Zur Thannen. electa 26. Nov. 1728.
Haec aedificium a praedecessore inchoatum feliciter consumavit. Ecclesia noviter
aedificata habet in altitudine 39. in latitudine 42. in Longitudine vero 142 pedes. in
aedificio Ecclesiae, et totius Monasteriy, unacum Abbatia 10 anni consumati sund,
finis impositus est Ao 1738 . ..

Ao 1728. Tres Ecclesiae in unam redacti sunt sub regimine Dnae Abbatissae M. Fran-
ciscae Cajetanae, et totum Monasterium aedificatum. Aedilis huius aedificiy erat ex-
pertissimus ArchitectusPetrus Thumm, qui aliquot Monasteria in Brisgov et Hercinia
sylva aedificavit."

Die Äbtissin M. Rosa von Neveu hat 1728 mit dem Bau der Kirche begonnen. Sie
starb im gleichen Jahre. Ihre Nachfolgerin M. Franziska Cajetana von Zurthannen
führte den Bau der Kirche zu Ende und errichtete auch eine neue Klosteranlage. Nach
zehnjähriger Bautätigkeit waren 1738 Kirche und Kloster fertiggestellt. Baumeister
war der sehr erfahrene Architekt Peter Thumb, der wie die Handschrift besonders er*
wähnt, im Breisgau und Schwarzwald eine Reihe von Klosteranlagen errichtet hatte.
In der neuen Kirche sind drei kirchliche Gebäude des alten Klosters vereint worden.
Einmal die alte Kirche, dann die erwähnte Siechenkapelle und vielleicht noch eine
Friedhofskapelle. Nach der Handschrift ist 1730 auch das wundertätige Kreuz in die
neue Kirche auf deren Kreuzaltar übertragen worden. Vor diesem Altar wurde der

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