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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 39
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0041
Sarkophag der ersten Äbtissin Adelheid eingelassen. Pfarrer Usländer, in Günterstal
tätig von 1862 bis 1890, konnte hierzu noch folgende Auskunft32 geben: Das Grabmal
, welches in der 1730 vollendeten hiesigen Klosterkirche über den Gebeinen der
Stifterin Adelheid vor dem Hl. Kreuzaltar angebracht wurde, war nicht in den Boden
eingefügt, sondern stund auf sechs steinernen Füßen ... einem Tische ähnlich. Oben
auf der Steinplatte zeigte sich das ausgemeissehe Bild der Äbtissin im Klosterhabit,
auf der Umrahmung war die Inschrift angebracht. Dieser Stein ist leider nicht mehr
vorhanden, da er bei dem großen Kloster- und Kirchenbrande von 1829 durch das
einstürzende Gebälk zerschlagen wurde und die Trümmerstücke im Schutte verloren
gingen. Das Grabdenkmal hatte folgende Inschrift:33

A. MCCLXXXI obiit religiosissima ac nobilissima Domina Adelheidis prima Aba-
tissa huius nobilissimi monasterii a Günterstal qui regnavit LVII annos et in hoc tu-
mulo requiescit miraculis clara. — Anno MDCLXXXV renovatum. (Im Jahre 1281
starb die sehr fromme Mutter und vornehme Mutter Frau Adelheid, erste Äbtissin
dieses vornehmen Klosters in Güntersthal, welche 57 Jahre regierte und durch Wunder
berühmt in diesem Grab ruht. — Im Jahre 1685 renoviert).

Die Weihe der von Thumb erbauten Barockkirche erfolgte am 13. 4. 1731 durch den
damaligen Konstanzer Weihbischof Franz Johann von Sirgenstein, und zwar in honorem
beatae Mariae Virginis ac sanctae crucis.34

Anläßlich der Feierlichkeiten nach Teilung der Hl. Blutreliquie im Jahre 1738
wurde die Ausstattung der Kirche mit Altären abgeschlossen.35 P. Schiess, der damalige
Beichtvater des Konvents berichtete hierüber, daß es an Altären gefehlt habe,
weshalb man drei neue bestellte. Der Hochaltar zeigte im Bilde, wie die Kinder Israels
durch Anschauung der ehernen Schlange wieder gesund wurden; der zweite, wie
Moses mit seinem Stabe Wasser aus dem Felsen schlug, der dritte, wie Moses das auserwählte
Volk aus der Dienstbarkeit des Königs Pharao durch das Rote Meer führte.
Die Altäre waren, wie dieser Chronist schrieb, so künstlich und anmuetig in das Perspectiv
gemalt, daß alle Ankommenden, hoch wie nieder, dabei erfreut und das Werk
loben mußten. Leider hat er den Künstler, der diese lobenswerten Altäre geschaffen
hat, nicht erwähnt.

An dieser Kirche ist bis 1787, als sie auch Pfarrkirche wurde, von kleinen Verbesserungen
in der Ausstattung abgesehen, nichts verändert worden.

Gleiches gilt auch von der barocken Klosteranlage, entgegen der Darstellung von
Joseph Bader, der von einem „neuen Klosterbau" von 1781 — 1783 spricht:36
„Was den damaligen Vermögens-Stand des Gotteshauses betrifft, so hat er sich während
der Friedenszeit so gebessert, daß man einen neuen Klosterbau unternehmen
konnte. Dieser Neubau währte von 1781 bis 1783 und kostete an Materialien 1946, an
Löhnen 4678 und an Holz 200, zusammen 6837 Gulden. (Nach der Bau-Rechnung
von 1783, in den Güntersthaler Acten). Es ist das heute noch stehende Gebäude, nur
ohne das dritte Stockwerk, welches mit einem Theil der Kirche im Jahre 1829 abgebrannt
." In der „Amtlichen Kreisbeschreibung"37 ist diese These dahingehend modifiziert
, daß nach einer längeren Unterbrechung der Neubau der Klosteranlage
1781 — 1783 vollendet wurde. Ähnliche Auffassungen werden auch in andern Veröffentlichungen
vertreten.38

Man muß sich in diesem Fall aber zunächst einmal fragen, warum der relativ kleine

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