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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 45
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0047
liehe Hochpreißliche Ministerium des Innern — Kath. Kirchen-Sektion —54 Bezug
auf frühere Vorstellungen, die Notwendigkeit des Baues und die Erbärmlichkeit der
Nothkirche zur Genüge darstellend. Der in ihren Erwartungen schon seit dritthalb
Jahren getäuschten Gemeinde werde weiter nichts berichtet als leere Versprechungen.

Das Direktorium des Dreysam-Kreises in Freiburg trug unter Bezugnahme auf frühere
Stellungnahmen — sehr deutlich werdend — am 18. 4. 1832 dem Ministerium
des Innern vor:55 An was eigentlich diese sehr nöthige Bauführung hafte, ist uns
ganz unbekannt, und wir können daher blos die neuerliche Betreibung des Dekanats
und des Ortsvorstandes mit der Bestätigung vorlegen, daß allerdings die endliche Erbauung
einer neuen Pfarrkirche in Güntersthal höchst dringend sey und die weitere
Verschiebung dieser Bauführung einen gehäßigen Eindruck in der Pfarrgemeinde und
in der ganzen Umgebung hervorbringe.

Die Großherzogliche Hof-Domaenen-Kammer hat dann endlich am 28. 8. 1832 die
Bauinspektion Freiburg beauftragt,56 auf den Grund des so veränderten Überschlags
nunmehr die Herstellung der Kirche einer öffentlichen Versteigerung auszusetzen.
Der Voranschlag belief sich auf 12605.86 Gulden (ca. 21610.— Goldmark Wert 1886).

Die Bauplanung sah vor, den alten Bau wiederherzustellen, allerdings mit einigen
kleineren Veränderungen, die sich teilweise daraus ergaben, daß die Kirche nunmehr
nicht mehr voll im Verband der Klosteranlage stand, was den Bau einer Sakristei erforderlich
machte. Äußerlich veränderte sich die Kirche an der Eingangsseite, insofern
sie einen Giebelabschluß anstelle des früheren Mansarddaches erhielt. Die
Mauerhöhe der jetzigen Kirche ist ebenfalls etwas niedriger, da die Mauern durch
den Brand und die Witterung oben abgebröckelt waren und nicht mehr ganz auf die
alte Höhe aufgemauert wurden. Im Innern ist eine andere, einfache Decke eingezogen
worden. Außerdem erhielt der rechte Querarm ein Fenster, dem gegenüberliegenden
entsprechend. Ansonsten erfolgte der Wiederaufbau 1833/34 nach den Plänen des
Bez.-Baumeisters Lumpp (mit Änderungen durch die Bez.-Direktion) in dem nüchternen
Stil dieser Zeit.56' An der Innen-ausstattung war auch der bekannte Freiburger
Kunstschreiner und Bildhauer Joseph Dominik Glänz, der mit seinem Sohn Franz
Sales zusammenarbeitete, beteiligt.561' Lediglich die aus dem Kloster Tennenbach
stammenden barocken Altäre und zwar der Hauptaltar und zwei Seitenaltäre,57 müssen
zusammen mit der barocken Kanzel dem Innenraum der wiederaufgebauten Kirche
etwas von dem Geist des Vorgängerbaus vermittelt haben.

Als die Bauarbeiten beendet waren, sprach der Pfarrer beim Weihbischof von Vi-
cari wegen der Weihe vor, der ihm am 3. 11. 1834 präzis und nüchtern mitteilte:58
Dem Hochw. Herrn Pfarrer Dörle in Güntersthal wird hiermit bekannt gemacht, daß
die angesuchte Consekration der dortigen Pfarrkirche auf den J8.ten d. M. morgens
8 Uhr bestimmt worden ist. Damit der H. Pfarrer weiß, was hierzu angeschafft und
vorbereitet werden soll, schließen wir deshalb ein gedrucktes Exemplar der vorzunehmenden
Consecration wie Selbe gehalten wird zur Einsicht und Gebrauch bey. Der
Herr Pfarrer hat die Pfarrgemeinde vorerst am vorhergehenden Sonntag darauf vorzubereiten
und durch Erklärung der dabey vorkommenden Ceremonien diese Einweihung
ihr fruchtbringend zu machen. Übrigens wird nach vollendeter Consecration
keine Verpflegung der Funktionalen verlangt, der Herr Consecrator und die mitwirkenden
Herren Geistlichen werden sogleich wieder nach Hause zurückkehren.

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