http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0060
Abb. 5 Dreikönigsbild aus dem Kloster Günterstal, Ende 15. Jhdt. Basler Privatbesitz.
Kloster eingetreten war. Eine sitzende Anna Selbdritt-Figur, eine Plastik vom Anfang
des 16. Jhdt., die ebenfalls im Besitz des Augustinermuseums ist, soll ebenfalls aus
dem Kloster Günterstal stammen.101
Auf vorhandene Handschriften u. ä. aus dem Günterstäler Kloster kann hier nicht
eingegangen werden. Als ein Beispiel soll lediglich ein schönes Processuale Sacri Ci-
sterciensis Ordinis von 1611 (MDCXI) erwähnt werden, das heute im Besitz der Universität
Freiburg ist.102 Es ist Zue ehren und wolgefallen der Ehrwürdigen Edlen und
Geistlichen Frauwen Annae von Hagenbach, Äbbtißin des loblichen Gotteshauses
Günttersthal etc. im Breysgaw — geschriben in Thennenbach durch einen Conventua-
len daselbsten. In zierlicher Umrahmung sind auf dem Titelblatt unter dem Krummstab
die Wappen des Zisterzienserordens, des Klosters Günterstal und der Äbtissin
vereinigt. Das zweite Blatt mit der Widmung schließt mit dem Spruch Haec super
Astra ferat.
XIII.
Die Klosteranlage der Barockzeit ist in etwas groben Formen auf einer im Generallandesarchiv
befindlichen, undatierten Zeichnung103 dargestellt. Da die große heute
noch stehende Toranlage von 1781 fehlt, ist eine frühere Datierung geboten. Man erkennt
das Kloster mit Innenhof und der Kirche als Teil des vierten Flügels, leicht er-
höht gegenüber den auf der anderen Bachseite gelegenen Okonomiegebäuden. Die
Kirchenfassade hatte Thumb dem gegenüberliegenden Eckpavillon angeglichen, in
dem er die Front der Kirche recht karg, lediglich mit drei Rundbogenfenstern, gliederte
und mit einem Mansarddach versah. Äußerlich hervorgehoben ist sie durch den
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