Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 83
(PDF, 45 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0085
8. Tucher

Hans Enderly
Jacob Megerich

9. Gerber

Heinrich Zilling
Auberly Meyer (Gerber)

10. Zimmerleute

Caspar Has

11. Maler

Hans Strobach (Scherer)
Theodosius Bildhower

12. Rebleute

Martin Günter (Rebman)

7 ß /
5 ß /

13 ß /
10 ß /

5 ß /

9 ß /
7 ß /

50 fl
arm

180 fl
120 fl

arm

100 fl
50 fl

11 ß/ 140 fl

Quelle: StadtAFreib, E 1 All a 1, 1492.

Ferner fallt auf, daß nur wenige Meister zu den Besitzlosen zu rechnen sind. Die
Anführer rekrutierten sich vornehmlich aus dem Kleinbürgertum, deren Vermögen
auf 100 fl bis 200 fl veranschlagt wurde. Nur der reiche Ytelhug fallt aus dem Rahmen
. Gegen einige mittellosere Meister ging der Rat zwar energisch vor, doch zeigt
eben diese Behandlung, daß es nicht um die eigentlichen Gemeindeführer ging, vor
deren Bestrafung der Rat wegen königlichen Eingreifens zurückweichen mußte. Gerade
Maximilians Schirmbrief für die sieben namentlich Beschuldigten liefert den Beweis
dafür, daß es sich nicht um gefährliche Umstürzler plebejischer Herkunft handelte
, sondern um Gemeindevertreter, die ihr schon zugestandenes Mitspracherecht
bei der Finanzverwaltung in einen vollständigen Machtanspruch umzusetzen hofften.
Daher sind die Unruhen von 1492 in Umkehrung des gewöhnlichen Ablaufs von Gemeindebewegungen
eher als Folge eines Teilprogramms von innerstädtischen Reformen
anzusehen, als daß sie eine entscheidende Wende in der Ratspolitik verursacht
hätten.

Dieser Umstand erklärt wiederum, warum die Gemeindevertreter kaum irgendwelche
konkreten Forderungen gestellt zu haben scheinen. Hier waren nämlich 1490
(oder sogar früher) die Würfel längst gefallen. Daraus waren lediglich die letzten
politischen Konsequenzen noch nicht gezogen worden, die die partielle Machtergreifung
von 1491 nicht hat bewerkstelligen können. Laut den überlieferten Bekenntnissen
bleiben die Ziele der Oppositionellen merkwürdig verschwommen -
diffuse Ressentiments gegen die Reichen und gegen die neuen Räte ersetzen die Formulierung
von Beschwerdeartikeln. Solches Verhalten entspricht sehr wohl den Ambitionen
von politischen Außenseitern, die nach Macht hungern, ohne vorrangig
schicht- oder klassenspezifische Interessen zu verkörpern. In der Tat hörten nach
1492 die städtischen Auseinandersetzungen nicht auf. 1496 sollten sowohl die Schuh-

83


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0085