Freiburger historische Bestände - digital

führte, bis man sich über den in diesem Fall einzuschlagenden Dienstweg einig geworden
war.92 So wie er seine Tätigkeit als Oberbürgermeister pünktlich und an den
Geschäftsgang gewohnt, ohne große Worte wieder aufgenommen hatte, so beendete
er sie auch mit würdiger Selbstverständlichkeit. Der Großherzog hatte ihm das (nicht
häufige) Eichenlaub zum Zähringer-Löwen-Orden verliehen, zum Abgang verehrte
ihm die Stadt eine Pendule (Anschaffungspreis fl. 500), seine Aufwandsentschädigung
war schon vorher von 1200 auf 1500 fl. erhöht worden. Die restlichen Jahre seines
Lebens verbrachte er hochgeehrt.

Was sein Sinn für geordnete Verhältnisse und sparsame und effektive Verwaltung
vorbereitet hatte, so die Stadterweiterung, die Wirtschaftsförderung, das Aufblühen
der Universität, der Aufschwung des städtischen Gemeinwesens überhaupt kam
knapp 10 Jahre nach seinem Tode zum Zug. Was Freiburg seiner Freundschaft mit
dem städtischen Bezirksförster Näher verdankte, seiner zielstrebigen unternehmerhaften
Führung der ersten größeren Erschließungen, der Bau der Festhalle u. s. f.
wurde vom glanzvollen Schein späterer Gründerjahre überschattet. Eine Friedrich-
Wagner-Straße gibt es in Freiburg nicht.93

Abb. 8 Friedrich Wagner d. Ä. als Oberbürgermeister und
Träger des Eichenlaubs zum Zähringer Löwen; nach 1853.

Bildarchiv K. Zimmer.

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