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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 273
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0275
i°9 Carl Zimmer d. Ä. war Pfälzer, 1866 geboren, liberaler Protestant. E. Crusius war im Vorstand des
neu gegründeten Badisch-Pfälzischen Buchhändlerverbands, eines der aktivsten deutschen sog.
Kreisvereine. C. Zimmer hielt auch später mit seinem Lehrchef enge Verbindung.

i'° Das lange Warten war vermutlich ein Ausdruck von Sparsamkeit.

111 Adressbuch d. Deutschen Buchhandels 1840 4. Abt. Commissionäre unter Fleischer, Fr. Leipzig wird
Wagner in Freiburg als Kommittent aufgeführt. Ebenso in Bibliopolisches Jahrbuch 1838.

i)2 Der junge Aloys Wagner sammelte bereits Bibliographien. Sobald dann das große Hinrichssche Kata
logwerk begann, zählte Wagner zu den Beziehern. Die heute noch im Besitz befindlichen frühen Kata
löge wurden also im Anfang des 19. Jhs. angeschafft.

d3 Bei Firma Marowski.

1,4 H. Auer, C. A. Wagner. Der Mann und das Werk 1922. Verschiedene Veröffentlichungen des Ver
lags Herder und der Druckerei Poppen und Ortmann. Mit C.A.Wagner bestand allein Namens
gleichheit.

115 Die Firma hatte, wohl noch von Friedrich Wagner d. J. veranlaßt, die Freiburger Niederlage der Badi
sehen Meßtischblätter. Um die Jahrhundertwende bereits war Carl Zimmer d. Ä. am Naturschutz in
teressiert.

116 Mit den Freiburger Buchhändlern verband Carl Zimmer ein gutes kollegiales Verhältnis, woraus
lebenslange Freundschaften wurden. Er übernahm nicht nur die von altersher guten Beziehungen zum
Hause Herder, sondern betrachtete es als Taktfrage, das Fachgebiet Theologie nicht zu führen.

i'7 Dadurch entstanden zwangsläufig Kundenbeziehungen, die den regionalen Rahmen überschritten.
i)8 Die Kenntnis jener Formen wurde auch damals noch von nicht Wenigen dankbar vermerkt.
i)9 Der Vf. wird an anderer Stelle diese buchhandelsgeschichtlich bedeutsame Phase behandeln.

120 Dies schloß niemals Rat und Tat auf Ansprache aus, wie die Firmeninhaber stets die Hilfsbereitschaft
gegenüber dem Nächsten auch dem Konkurrenten als integralen Charakterzug buchhändleri
scher Berufsethik verstanden, manchmal belächelt.

121 Ch. Sie wurden so frühzeitig mit dem geschäftlichen Alltag vertraut. Ersatz für Werkunterricht.
)22 Spätestens von ihm ab praktizierte die Firma eine Ausbildung, die auf die Selbständigkeit zielte.

123 C. Zimmer hatte nie als Soldat gedient, 1914 war er bereits 48 Jahre. Er hatte ein starkes Zutrauen
zu seiner Autorität, die aber nie sich in leeren Formen bewegte.

124 K. Zimmer, das Haus z. Gauch in: Schauinsland 105/1985 S. 207.

125 Die Anzahl der Mitarbeiter war seit der Jahrhundertwende von etwa 7 auf 12 angewachsen. Bei unbedingter
Pünktlichkeit betrug die tägliche Arbeitszeit in der 6 Tage Woche 9 Stunden.

126 Hellmann, R. und K. Palm. Die deutschen Feldzeitungen (Umschlag: Eine Bibliographie) Frei
bürg i. Br. 1918, Nachtrag 1919. 1920 erschien in Bühl: St. Wangart, und R. Hellmann, Die Zei
tung in deutschen Gefangenen und Interniertenlagern.

127 Während des Krieges verkehrte im Laden ein breit gefächerter Kundenkreis von Abgeordneten aller
Parteien, hohen Offizieren, Professoren, aber auch Diplomaten, Beamte, die sehr realistisch urteil
ten. Gegen den Großherzog hatte er garnichts einzuwenden, Wilhelm II. mochte er nie, was sich auf
alle Hohenzollern übertrug. Die Wittelsbacher ließ er als Pfälzer gelten.

128 Der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands war Dr. Istwann, Sohn eines Herderschen Prokuri
sten, woraus ein besonderes Verständnis dieses örtlichen Verbandes für die Probleme des Buchhan
dels resultierte. Am meisten profitierten die Mitarbeiter in schlechten Zeiten. Die südbadischen
Buchhandlungen hatten stets den Einzelhandelstarif als Mindestentgelt anerkannt, als anderwärts
wilde Zustände herrschten. Daß die Firma selbst seit Bestehen der Arbeitsgerichte nur einmal, und
zwar während der NS-Zeit, politisch motiviert und von allerkleinstem Format, sich vor Gericht ver
glichen hat, auch nie Arbeitsniederlegungen kannte, war wohl auch eine Frucht dieser Atmosphäre.

129 Der Buchhandel verzichtete damals leichtfertig auf die Abwälzung der Umsatzsteuer auf den Käufer,
als einzige Branche. Man glaubte, man könne sich den damals geringfügigen Betrag leisten.

130 Die Akademisch-Literarische Gesellschaft, von A. Manz u. a. 1924 gegründet, war Treffpunkt aller
modernen literarisch, künstlerisch, wissenschaftlich überhaupt interessierten Kreise und ließ bis zu
Erlöschen 1934 die meisten bedeutenden Köpfe Mitteleuropas in Vorträgen zu Wort kommen.

131 Katalog d. Rilke-Sammlung Richard von Mises. Bearb. u. hrsg. v. P.Obermüller u. H.Steiner
unter Mitarb. v. E. Zinn. Frankfurt a. Main 1966. Inselverlag.

Die Briefe an Frau Gudi Nölke. Aus Rilkes Schweizer Jahren. Hrsg. v. P. Obermüller. Wiesbaden
1953. Inselverlag.

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