Freiburger historische Bestände - digital

Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt. Burgen und Burgruinen in Südbaden und angrenzenden
Gebieten, Band 2. Verlag des „Südkurier" Konstanz, 1987, 208 S., zahlr. Abb.

Nachdem der erste Band (vgl. Rez. in dieser Zs. 103. Jahresheft 1984, S. 224) bereits in dritter
Auflage herausgekommen ist, legen Autor und Verlag einen zweiten Band zum selben Thema
vor. Weitere 47 Burgen und Burgruinen aus den Regionen Neckar, obere Donau, Schwarzwald
, Baar, Breisgau, Hochrhein, Klett- und Albgau, Hegau, Nordwest-Schweiz, Elsaß und
Sundgau werden vorgestellt und die an Südbaden „angrenzenden Gebiete" damit recht extensiv
ausgelegt: Bis zum schwäbischen Hohenrechberg führt Hauptmann seine Leser.

Das zum ersten Band Gesagte gilt auch für den zweiten. Hauptmann schreibt nicht mit wissenschaftlichem
Anspruch, sondern will vor allem mit den instruktiven Rekonstruktionszeich-
nungen einstige Größe veranschaulichen. Erfreut stellt der Rez. fest, daß nun wichtige, in
Band 1 noch fehlende Anlagen erfaßt worden sind (Alter Turm von Aach, Zähringer Burg bei
Freiburg) und auch die Bildqualität verbessert wurde. Die Stammsitze so bedeutender Adelsgeschlechter
wie der Habsburger, Hohenzollern und Württemberger werden vorgestellt. Von
der schon im ersten Band behandelten Hochburg bei Emmendingen präsentiert Hauptmann
nun eine Rekonstruktion der ganzen Anlage. Mit der Vauban-Festung auf dem Freiburger
Schloßberg und den „Festungsanlagen des Türkenlouis" (gemeint sind die Schwarzwälder
Schanzen gegen die Franzosen) berührt das Buch auch neuzeitliche Wehrbauten.

Ein Gesamtregister (für beide Bände) und eine (in der Legende allerdings inkonsequente)
Karte auf dem Vorsatz erhöhen die Handhabbarkeit des Buches. Auf S. 182 hat ein Druckfehler
den Namen des Nestors der deutschen Burgenkunde und Rekonstrukteurs der Hohkönigs-
burg entstellt: der kaiserliche Architekt hieß Bodo Ebhardt. Klauspeter Wilke

Unter dem Greifen. Altbadisches Militär von der Vereinigung der Markgrafschaften bis zur
Reichsgründung 1771 — 1871. Herausgegeben von der Vereinigung der Freunde des Wehrgeschichtlichen
Museums Schloß Rastatt e. V. mit Unterstützung der Großen Kreisstadt Rastatt
aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens des Museums. Bearbeitet von Sabina Hermes und
Joachim Niemeyer. Mit Beiträgen von Siegfried Fiedler, Sabina Hermes, Udo Lander, Joachim
Niemeyer, Christian-Wilhelm von Prittwitz und Gaffron, Reinhard Schabinger, Ulrich
Schiers, Ernst-Heinrich Schmidt und Henning Volle.

Rastatt: Vereinigung der Freunde des Wehrgeschichtlichen Museums Schloß Rastatt e.V. 1984.
VIII, 218 Seiten.

Die Jubiläumsausgabe der Fördervereinigung des Rastatter Wehrgeschichtlichen Museums
präsentiert hundert Jahre altbadischer Militärgeschichte von 1771 bis 1871 in einer Darstellung,
die ebenso allgemeinverständlich wie wissenschaftlich fundiert ist. Ihre einzelnen Sachaussagen
werden also nicht durch einen Anmerkungsapparat belegt — doch umso eindrucksvoller
mit einer Fülle von Abbildungen illustriert, die vornehmlich auf die Museumsbestände zurückgehen
. Über hundert schwarz-weiße und etwa sechzig kolorierte Darstellungen (wenn
richtig gezählt wurde) aus dem Genre, von Monturen und Waffen verleihen dem Text im Verein
mit sechs Karten und drei ganzseitigen formationsgeschichtlichen Übersichtstafeln eine
prächtige Ausstattung. Sie vermag sicher nicht nur jene Leser zu erfreuen, die sich dem Militär
„unter dem Greifen" besonders zugewandt fühlen. Eine Zeittafel von 1765 (Erbvertrag zwischen
Baden-Baden und Baden-Durlach) und 1870 (Militärkonvention zwischen Baden und
Preußen) dient zur Orientierung des historisch interessierten Laien; ein gegliedertes Quellen-
und Literaturverzeichnis mit ca. 110 Titeln verweist auf die Wege zur weiteren Beschäftigung
mit dem Thema.

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