Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 329
(PDF, 45 MB)
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besaß dieser Besitz? Von der Beantwortung dieser Fragen darf man sich dann ein feingerastertes
Bild der Beziehungen Freiburgs zu seinem Umland erhoffen.

Es ist schade, daß das Buch nicht in deutscher Sprache einem breiteren Leserkreis zugänglich
ist. Willy Schulze

Hermann Brammer: „St. Ursula Freiburg i. Br. — ehemalige Klosterkirche der ,Ursulinerin-
nen"\ Kunstführer Nr. 1637, Verlag Schnell & Steiner, München 1987. 28 Seiten mit 18 Abb.

Euphemia" ist so etwas wie ein Leitname bei den Freiburger Ursulinen zur Erinnerung an Euphemia
Dorer, die seit der Gründung der Freiburger Niederlassung des Lehrordens St. Ursula
im Jahre 1696 zur hiesigen Gemeinschaft gehörte. Von 1706 bis 1734 war sie mit einer Unterbrechung
Superiorin, das heißt Vorsteherin. Sie war die Bauherrin des geräumigen Klosterbaus
an der Rathausgasse, den die Freiburger „Schwarzes Kloster" nannten nach der Tracht
der Ursulinen, die übrigens den Jesuiten nahestehen und im frühen 17. Jahrhundert von einer
Burgunderin gegründet wurden.

Im Nordflügel des Schwarzen Klosters, also entlang der Rathausgasse, befindet sich eine
Kirche, die sich über alle drei Stockwerke erstreckt. Sie wird seit rund hundert Jahren von
den Altkatholiken als Pfarrkirche genutzt. 1877 war das Freiburger Ursulinenkloster nämlich
aufgehoben worden. Nach dem Wiederaufleben in den 20er Jahren ließ sich der Orden dann
in der Hildastraße und in der Eisenbahnstraße nieder. Eigentümer ihrer alten Heimat wurde
die Adelhausenstiftung Freiburg.

Hermann Brommer hat die Bau- und Kunstgeschichte der Kirche im Schwarzen Kloster aufgearbeitet
und veröffentlicht: Am Anfang stand der Ankauf und Abriß etlicher mittelalterlicher
Häuser. Und als die Stadt 1707 die Baugenehmigung erteilte, verband sie diese mit der
Bedingung, daß der Orden nur einheimische Künstler und Handwerksleute beschäftigen dürfe.

Unter der Leitung des Architekten Johann von Heintze, der zugleich Artillerieoffizier war,
entstand ein harmonischer lichter barocker Raum, der nach und nach eine geschmackvolle
Innenausstattung erhielt, gestaltet von namhaften Künstlern wie dem Maler Franz Bernhard
Altenburger, den Stukkateuren Franz Josef und Franz Anton Vogel oder dem Bildhauer Matthias
Faller.

Diese waren in Freiburg ansässig beziehungsweise von den Freiburger Zunftgenossen geduldet
im Gegensatz zu Johann Barger, der 1727, also zwanzig Jahre nach besagter Bedingung,
den Auftrag erhalten hatte, Altäre und eine Kanzel zu liefern. Als er die Kanzel von seinem
Wohnort Endingen nach Freiburg bringen ließ, wurde der Transport im Mooswald von erzürnten
Zunftgenossen überfallen, die Fracht zertrümmert. Barger stellte eine zweite Kanzel her,
verließ aber bald darauf die Freiburger Gegend, um in Ettlingen für Markgräfin Augusta
Sibylla weiterzuwirken.

Hermann Brommer vermittelt die Geschichte des Freiburger St-Ursula-Klosters in kurzer
Fassung, auch die Entwicklung der altkatholischen Gemeinde, vor allem aber die Bau- und
Kunstgeschichte der Kirche mit Informationen zu Biographie und Werk der beteiligten Künstler
. Die Fotos in Farbe und Schwarzweiß zeigen neben den zugänglichen Objekten auch die
Schwesterngruft unter der Kirche und ein Portrait der Bauherrin Euphemia Dorer, die eine
gebürtige Schweizerin war. Renate Liessem-Breinlinger

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