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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 10
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0012
lung des Vertrages, zu dem auch die Abtretung Tirols und die Restitution der Bistümer
Trient, Chur und Brixen gehörte, sollte Friedrich als Geisel in Konstanz verbleiben
.17 Friedrich mußte alles beschwören und zusehen, wie ein Schwärm beutegieriger
Nachbarn sich auf seine Länder stürzte. Die einzigen Nachbarn, die sich an
diesem Raubzug nicht beteiligten, waren Graf Eberhard III. von Württemberg und
Markgraf Bernhard I. von Baden. Westlich des Arlberges verlor Friedrich fast alles,
bis auf die Stadt Bludenz und die Burg von Feldkirch. König Sigmund reiste nun nach
Perpignan und anschließend nach Paris und London, um mit den spanischen Königen
sowie mit den Franzosen und Engländern über eine Konzilsbeteiligung zu verhandeln
. Herzog Friedrich blieb mittlerweile in Konstanz inhaftiert. Sein Bruder Ernst
kam im Juni 1415 nach Tirol, um das Land gegen etwaige Angriffe zu verteidigen.
Er unternahm jedoch nichts zur Befreiung seines Bruders. Dieser floh am 28. März
1416 aus der Konstanzer Haft nach Meran und konnte nach heftigen Auseinandersetzungen
mit seinem Bruder Ernst die dortige Herrschaft behaupten.

Als König Sigmund Ende Januar 1417 nach Konstanz zurückkam, erließ er sogleich
eine Reihe von Maßnahmen gegen Herzog Friedrich. Bedeutende Erfolge gegen
Osterreich hatten einzig die Eidgenossen erreicht. Die Burg von Feldkirch hingegen
war noch immer in der Hand österreichischer Truppen. Der König sah sich nun nach
tatkräftigen Helfern um. Am 27. Februar 1417 verpfändete er die Grafschaft Feldkirch
an Graf Friedrich VII. von Toggenburg, der sich zwischen Zürichsee und Rhein eine
beträchtliche Machtposition aufgebaut hatte. Nachdem sich auch die Städte im Breisgau
lange geweigert hatten, dem König zu huldigen, ernannte Sigmund den Markgrafen
Bernhard von Baden, der sich noch 1413 auf 12 Jahre mit Herzog Friedrich
verbündet hatte, am 27. Mai 1417 zum Landvogt im Breisgau.18 Das Konzil exkommunizierte
den Herzog am 3. März, weil er den Bischof von Trient nicht wieder in
sein Amt eingesetzt hatte. Ein großer Prestigegewinn für König Sigmund war die Eroberung
der Burg Feldkirch am 14. Juni 1417 durch den Grafen Friedrich VII. von
Toggenburg, der jetzt Feldkirch zu seiner Hauptstadt machte. Markgraf Bernhard,
der sich bisher gegenüber Herzog Friedrich neutral verhalten hatte, kündigte der
Stadt Freiburg am 27. Juni 1417 die Entsendung von Räten an, um die Übernahme der
Landvogtei im Breisgau mit den Breisgaustädten zu beraten. Die Städte zögerten; sie
wandten sich zunächst an Herzog Friedrich und ersuchten ihn um Hilfe. Dieser aber
war mit der Niederwerfung des von König Sigmund aufgestachelten Tiroler Adels
vollauf beschäftigt und konnte keine wirksame Hilfe leisten. König Sigmund erwog
zu dieser Zeit einen Feldzug nach Tirol; die Wolkensteiner hatten bereits den Einmarschplan
entworfen. Im Oktober 1417 kam der König nach Feldkirch. Den Angriff
auf Tirol aber mußte er verschieben. Herzog Friedrich hingegen konnte die Breisgaustädte
nicht wirksam unterstützen. Der neugewählte Papst Martin V., ein Freund des
abgesetzten Johannes XXIII., setzte sich schließlich für Herzog Friedrich ein, der im
März des Jahres 1418 das Angebot zu Friedensverhandlungen durch König Sigmund
annahm.

So kam Herzog Friedrich im Frühjahr 1418 letztmals in die Vorlande. Am 8. Mai
1418 wurde er von König Sigmund feierlich mit den Reichslehen belehnt. Er erhielt
im Friedensvertrag die Erlaubnis, alle vom König verkauften oder verpfändeten Gebiete
zurückzulösen, allerdings nur mit deren Einverständnis.19 Die Markgrafschaft

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