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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 12
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0014
Hauptmann an, der den militärischen Schutz der Städte gegen Baden übernehmen
sollte. Wäre Herzog Friedrich durch die Adelsaufstände nicht gebunden gewesen,
hätte er den Breisgaustädten jetzt helfen können. So aber half er nur durch Briefe.
Bereits seit 1420 dauerte der Streit um die Feste Schafgießen bei Endingen an. Diese
hatte früher zur Herrschaft Badenweiler gehört, die Graf Konrad III. von Freiburg-
Neuenburg 1398 an Herzog Leopold IV. verpfändet hatte. Die mit den Eidgenossen
verbündeten Grafen von Freiburg-Neuenburg konnten es nicht verschmerzen, Freiburg
und Badenweiler an Österreich verloren zu haben und versuchten nun mit Hilfe
König Sigmunds, ihre verlorene Machtposition zurückzugewinnen. Die Habsburger
hatten die Feste Schafgießen an Endingen verpfändet. Nachdem Graf Hans von Freiburg
-Neuenburg, der Sohn Konrads III., 1417 Badenweiler von König Sigmund als
Reichspfand erhalten hatte, versuchte er, den Schafgießen zurückzugewinnen. Herzog
Friedrich unterstützte die Endinger im Kampf gegen den Grafen mit Unterstützungserklärungen27
, aber ohne Truppen; am 5. Oktober 1422 wurde Endingen vom König
geächtet.28 Auch in Kenzingen gab es Streit, weil sowohl Herzog Friedrich wie
Markgraf Bernhard als königlicher Vogt einen Pfarrer präsentiert hatten: am
17. August 1422 erklärte der König den Kandidaten des Markgrafen als rechtskräftig
ernannt.28 Herzog Friedrich mußte sich vorerst damit begnügen, mit einer Politik
der Nadelstiche den König zu schädigen und dem Markgrafen die Vogtei zu verleiden
.

Da der Herzog von Österreich noch immer nicht in der Lage war, den Breisgaustädten
wirksame Hilfe zu bringen, schlössen diese am 3. Oktober 1422 einen Landfriedensbund
mit den Reichsstädten im Elsaß, der deutlich gegen Markgraf Bernhard
gerichtet war. Im Dezember 1422 ersuchte Breisach den Rat von Freiburg, eine Gesandschaft
zu Herzog Friedrich zu schicken, damit dieser den Waldstädten gestatte,
sich mit ihnen zu verbünden.29 Als am 22. Dezember 1422 weitere Mitglieder in
den Bund aufgenommen wurden, nahm man Österreich ausdrücklich von der Bündnisverpflichtung
aus. Als die Städte sich auch mit Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz,
der Herzog Friedrich 1415 die Stadt Heiligenkreuz im Elsaß weggenommen hatte,
verbanden, antwortete Friedrich am 1. September 1423 auf das Gesuch der Städte wegen
des Anschlusses der Waldstädte reserviert, er wolle erst wissen, was es mit ihrem
Bündnis mit dem Pfalzgrafen auf sich habe.30 Am 6. April 1424 trat auch Herzogin
Katharina mit ihren elsässischen Herrschaften dem Bündnis bei.31 Der Krieg mit
Markgraf Bernhard brach am 8. Juni 1424 aus und endete bereits am 3. Juli mit der
„Mühlberger Richtung", durch die der Expansionsdrang des Markgrafen zum Stehen
gebracht wurde. König Sigmund aber verbot Freiburg, Breisach und Endingen am
21. Januar 1425 auf das schärfste, den Markgrafen weiterhin zu bekriegen. „Damit
war klar, daß der Bund am Oberrhein von Seiten des Königs keine Förderung seiner
Angelegenheiten erwarten konnte".32 Damit wurde den Breisgaustädten bewußt, daß
sie einzig und allein an Österreich einen Rückhalt gegen Markgraf Bernhard finden
konnten.

Herzog Friedrich hatte in Tirol mittlerweile Erfolge gegen den von König Sigmund
unterstützten Adel erzielen können. Im Januar 1423 eroberte er Schloß Schenna, die
Hauptfestung der Ritter von Starkenberg, die neben den Wolkensteinern zu seinen
Hauptwidersachern gehörten. Am 12. Januar 1423 forderte Sigmund Herzog Filippo

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