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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 63
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0065
Ebringer Bürgern anläßlich einer Kirchweihe, wovon heute noch vier Steinkreuze am
Eingange unseres Dorfes nur noch dem Eingeweihten als Denkmal Zeugnis geben.
Diese Steinkreuze stehen auf Privateigentum und sind tief in den Wiesenboden eingesunken
, in unmittelbarer Nähe werden Neubauten errichtet, und es scheint gar nicht
ausgeschlossen, daß diese denkeswürdigen Erinnerungszeichen einem solchen demnächst
zum Opfer fallen und somit ihrem gänzlichen Verderben entgegengehen.
Um nun dem zu befürchteten Ruin dieser Kreuze vorzubeugen, sollte denselben eine
bessere und würdigere Aufstellung zuteil werden und könnte unseres Erachtens dieses
am besten geschehen durch Erstellung einer Nische, in deren Rückwand diese 4
Kreuze festgemauert und auf einer Gedenkplatte auf den Vorgang und die Bedeutung
und den Akt der Erhaltung hingewiesen würde.

Wir unserseits wären recht gerne bereit, für unentgeltliche Stellung des Platzes Sorge
zu tragen und möchten zugleich verehrl. Stadtrat bitten, die bauliche Herstellung, zu
welcher uns leider die Mittel nicht zur Verfügung stehen, übernehmen zu wollen.
Sollte verehrl. Stadtrat, dessen großes Interesse für die Erhaltung solcher Altertümer
uns sehr wohl bekannt ist, unserem Ansuchen Geneigtheit entgegenbringen, wollen
wir es etwa dortigen Sachverständigen überlassen, andere und bessere Maßnahmen
in Vorschlag zu bringen.

Der Gemeinderat
Bechtold, Bürgermeister"

Der Brief zeigt, daß die Gestaltungsvorschläge schon von Ebringen ausgingen, wobei
allerdings das 1903 errichtete Kapellenhäuschen des Freiburger Bischofskreuzes
vorbildgebend gewesen sein dürfte.46 Die Stadt Freiburg ließ sich durch ein Gutachten
des städtischen Archivrats Peter P. Albert den historischen Sachverhalt bestätigen
.47 Am 24. September 1907 fand eine Ortsbesichtigung statt, bei der man der
Gemeinde Ebringen nahelegte, ein Gelände von etwa 15 qm „bei den Kreuzen" in
ihr Eigentum zu bringen. Die darauf von Freiburg vorgelegten Pläne fanden indessen
nicht die Billigung der Ebringer. Der Gemeinderat wünschte sich in einem Schreiben
vom 12. November 1907 ein Denkmal kleineren Umfangs von etwa 4m Breite, 2m
Tiefe und 3m Höhe, und meinte: „Ein Bau nach anliegendem Plan dürfte unseres Erachtens
mehr städtischen als ländlichen Verhältnissen entsprechen und würde derselbe
, namentlich auf dem in Betracht kommenden Platze, nur zu sehr in Wirkung
kommen; auch sind wir der Meinung, daß der bedauernswerten Sache, an welche
diese Kreuze erinnern, hiemit zuviel Ehre erwiesen werde." Der noch im Dezember
angefertigte neue Entwurf (Abb. 2) fand wieder nicht den Beifall des Gemeinderats,
der am 21. Januar 1908 nochmals den Wunsch äußerte, das Bauwerk möge zweieinhalb
, allenfalls drei Meter nicht überschreiten, denn „die Grundstückseigentümer auf
fraglichem Platz treten Gelände nur unter der Bedingung ab, daß die dort befindlichen
Obstbäume nicht zu Schaden kommen." Dies führte wohl zur Vorlage eines
dritten Entwurfs (Abb. 3). Die beiden, hier wiedergegebenen Entwürfe sind auch
deswegen bemerkenswert, weil sie noch alle vier Kreuze unzerstört in ihrem annähernd
ursprünglichen Größenverhältnis, wenn auch stark schematisiert, zeigen.

Nachdem die Gemeinde Ebringen am 21. Februar 1908 die verbindliche Erklärung
abgegeben hatte, das Gelände zur Verfügung zu stellen und die Unterhaltung des Bauwerks
zu übernehmen, schien der Ausführung des Planes nichts mehr im Wege zu

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