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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 179
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0181
Mühlbach. Frühest nachweisbarer Besitzer war das bekannte Freiburger Patriziergeschlecht
der Geben, das schon im 13. Jahrhundert in Umkirch begütert war. Ab 1438
gehörte dieses „Weiherhaus" den Grafen von Tübingen und Herren von Lichteneck.
Von einer Gräfin dieses Geschlechts kaufte Hans Werner Äscher 1637 dieses Gebäude
und das Dorf Umkirch ab. Im 18. und 19. Jahrhundert entstand der Neubau durch die
Grafen von Kageneck und die Gräfin von Wrbna und Freudenthal (die der Kageneck-
schen Familie entstammte).

Weitere Besitzer waren in der Folgezeit: Großherzogin Stephanie von Baden, König
Karl I. von Rumänien und die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. Letztere sind
auch noch die heutigen Eigentümer.21

Eine dritte Wasserburg befand sich in Dachswangen. Nach ihr nannte sich im
12. Jahrhundert ein Rittergeschlecht, das mit Ovdalricus und Waltherus de Tahswanc
(Gefolgsleute des Herzogs von Zähringen) in Erscheinung trat. Im selben Jahrhundert
(1139) wird der Bauernhof bei Dachswangen als zum Fronhof von Umkirch gehörig
aufgeführt. Später wechselte die Burg — sei es durch Übergabe, Kauf oder Heirat -
den Besitzer. Im 14. Jahrhundert kam sie in die Hände der Falkensteiner. Es bildete
sich eine Herrschaft Dachswangen, zu der vor allem das Dorf Waltershofen und ein
Teil von Merdingen gehörten. Im 15. Jahrhundert schied das Hofgut Dachswangen
unter der Herrschaft der Blumenecks aus dem Zwing und Bann Umkirchs aus. Ende
des 16. Jahrhunderts fiel es an die Vögte von Alten-Sumerau. Nach deren Ableben
(1722) und langanhaltenden Erbstreitigkeiten zerfiel das Schloß. 1765 wurde das
Schloßgut vom Freiherrn Friedrich von Kageneck aufgekauft und mit dessen Umkircher
Besitz vereinigt.22

Heute ist Dachswangen — das lange Zeit von Umkirch getrennt war und 1924 wieder
mit der Gemeinde vereinigt wurde — in Privatbesitz (Verkauf des Dachswanger
Besitzes durch seinen letzten adligen Inhaber, den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen
, 1977).

IX.

Nach dem Streiflicht auf die mit den Umkircher Herrschaften verbundenen Burgen
und Schlösser sollen in knappen Strichen nunmehr wichtige Daten bzw. Ereignisse
der Umkircher Dorfgeschichte der letzten 600 Jahre markiert werden.

Nach dem Aussterben der mächtigen Herren von Üsenberg (1379), die auf die Geschicke
Umkirchs und die hier herrschenden Machtstrukturen gewichtigen Einfluß
genommen und vielleicht auch die Burg im Dorf (das „Alte Schloß Büningen") als
Zufluchtstätte und Schutz gegen feindliche Angriffe angelegt hatten, scheinen die
Herrschaftsverhältnisse hier stark zersplittert gewesen zu sein.23

Neben den genannten adligen Herrschaften waren Ende des 14. Jahrhunderts auch
noch einige Freiburger Familien am Ort begütert. In der Gemarkung besaßen damals
und später zudem noch verschiedene Klöster Eigentum oder Ansprüche auf Zinsen
und Naturalabgaben von teilweise erheblichem Umfang (diejenigen von Sulzburg,
St. Märgen, Tennenbach, Günterstal u. a.).

Wenn von Herrschafts- und Besitzverhältnissen in der Gemarkung Umkirchs gesprochen
wird, muß auch „Mundenhofen" genannt werden: weil dort zeitweise die
Gerichtsbarkeit duch die Ortsherrschaft von Umkirch ausgeübt wurde und in neuerer

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