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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 258
(PDF, 38 MB)
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Bild gewinnen. Relativ wenig erforscht ist beispielsweise, wie derartige riesige Anlagen finanziell
und arbeitsmäßig erstellt werden konnten. Ulrich Ecker hat dazu bereits einen aufgrund
des Freiburger Materials erstellten ersten skizzenartigen Beitrag geliefert, der die Folgen des
Festungsbaus für die Stadtbewohner ebenso wie die Folgen von Einquartierungen und natürlich
auch von Kriegen und Belagerungen für die Stadt einbezieht. Daß dabei auch die Bevölkerung
des flachen Landes zur Schanzarbeit verpflichtet war, ist bekannt. Dies hatte allerdings
den Vorteil, daß wenigstens ein Teil der Bauern im Kriegsfalle hinter den Mauern einer solchen
Festung Schutz suchen konnte.

Im Vergleich zu ähnlichen in jüngster Zeit hervorgetretenen wissenschaftlichen Untersuchungen
zeichnet sich das vorliegende Werk dadurch aus, daß es die Festung Freiburg des
17. und 18. Jh. nicht isoliert betrachtet, was im vorliegenden Fall auch unmöglich sein würde.
Vielmehr zeichnet im Aufsatzteil (Bd. 2) Hans Schadek in wohl abschließender Form ein Bild
von den mittelalterlichen Befestigungen der Stadt, an die die Anlagen des 17. und 18. Jh. anknüpften
. Rolf Süß gibt durch ein Glossar der vielen hier aufscheinenden Fachausdrücke eine
gute Einführung für den interessierten Laien. Ferner steuert er einen Überblick über die gesamte
Theorie und Praxis des Festungsbaus im 17. und 18. Jh. bei. J. Diel und W. Klug fassen
die bauliche Gesamtentwicklung der Festung Freiburg ebenfalls allgemein verständlich zusammen
, während Detlef Vogel die verschiedenen Phasen der Kämpfe um Freiburg während
dieser Zeit übersichtlich erfaßt. Insgeamt eine sehr nützliche und überdies im Vergleich mit
anderen Publikationen erfreulich preiswerte Veröffentlichung für einen sehr wichtigen, bisher
nicht zusammenfassend behandelten Abschnitt der Geschichte Freiburgs in der neueren Zeit.

Berent Schwineköper

Ronald Asch, Verwaltung und Beamtentum. Die gräflich fürstenbergischen Territorien vom
Ausgang des Mittelalters bis zum schwedischen Krieg 1490—1632. (Veröffentl. d. Kommission
f. gesch. Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B, Bd. 106), Verlag Kohlhammer, Stuttgart
1986. XXX, 416 S.

Wer über südwestdeutsche Territorialgeschichte arbeitet, blickt immer wieder neidvoll nach
Württemberg, wo schon seit 1877 Georgii-Georgenaus „Fürstlich Württembergisches Dienerbuch
vom 9. bis zum 19. Jahrhundert" vorliegt, das W. Pfeilsticker achtzig Jahre später durch
ein „Neues Württembergisches Dienerbuch" ersetzte. Es bildet eine schier unerschöpfliche
Quelle für die Rechts- und Verfassungsgeschichte Altwürttembergs. In ihr spiegelt sich das
vielfältige staatliche Leben vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert wieder. 15 Jahre später
ergänzte W. Bernhardt das reiche Material durch eine zweibändige Übersicht über „Zentralbehörden
des Herzogtums Württemberg und ihre Beamten 1520—1629".

Ähnliches wünschte man sich für die Nachbar-Territorien. Ronald Asch hat nun einen Anfang
gemacht und die Verwaltungsgeschichte einer reichsgräflichen Territorialherrschaft der
frühen Neuzeit prosopographisch aufgearbeitet. Mit seiner eindringlichen Darstellung der
personellen Struktur fürstenbergischer „Beamtenschaft" möchte er einen Einblick vermitteln
in die Führungsschicht, die in Verwaltung und Rechtssprechung dieses Territoriums tätig war.
Den Begriff „Beamtenschaft" setzt er selbst in Anführungszeichen, um klarzustellen, daß das
Wort erst in der Schlußphase des untersuchten Zeitraums quellenmäßig belegt ist, während
vorher nur das traditionelle Wort „Amptleut" in den Quellen erscheint. Ihr Tätigkeitsbereich
war im Vergleich mit dem expansionsfreudigen Württemberg sicherlich bescheiden. Immerhin
aber nahmen die Fürstenberger unter den schwäbischen Grafen und Herren des 16. Jahrhunderts
zusammen mit den Grafen von Oettingen den ersten Rang ein, was Ansehen und Macht
anbelangte.

Zeitlich grenzt Asch den Gegenstand seiner Untersuchung auf knapp anderthalb Jahrhun-

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