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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 86
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0088
Da sich die 1385er Quelle nur sehr bedingt für Aussagen zu Bevölkerungszahlen
heranziehen läßt, ist im folgenden das Hauptaugenmerk auf die beiden anderen Quellen
gelegt.

Für 1390 ergibt ein Vergleich der Schulerschen Zahlen mit dem Original in fast allen
Gruppen abweichende Werte. Da Schuler außerdem für 1450 nicht nur zu den
männlichen Mitgliedern der Zünfte, sondern auch zu allen andern erwähnten Gruppen
Zahlen vorlegt, stellt sich die Frage, wie er zu diesen Daten kommt.

Aus diesem Grunde erschien es sinnvoll, eine neue Grundstatistik für die Jahre
1390 und 1450 zu erstellen, die nur die aus den Quellen eruierbaren Zahlen enthält.

Zur Auswertung sei angemerkt, daß zwar alle nachgetragenen und marginal stehenden
Namen, nicht aber die der gestrichenen Personen mitgezählt sind. Die in einem
Fall bei den Herren, in 3 Fällen bei den Nichtzünftigen erwähnte unbestimmte Zahl
von Kindern ist nicht berücksichtigt.

Bei einem Vergleich der beiden Tabellen springen die folgenden Punkte ins Auge:

1. Die Mitglieder der 18 Zünfte.

Obwohl Schuler hier nur die männlichen Zunftmitglieder präsentieren will und
deren Summe als »zünftige und steuerpflichtige Männer« bezeichnet, fällt bei einem
Vergleich der Daten mit dem Original auf, daß er dies zwar für 1385 und
1450, nicht aber für 1390, wo auch alle weiblichen Zunftmitglieder mitgezählt
wurden, so gehandhabt hat. Stellt man in Rechnung, daß sich 1390 in den 18 Zünften
160 Frauen finden lassen, so beläuft sich die hieraus resultierende Fehlerquote
auf rund 10 % der 1563 Zunftmitglieder. Außerdem ist die Frage zu stellen, warum
die Frauen und die Unnützen keinen Eingang in die Statistik gefunden haben.

2. Die Nichtzünftigen.

Für 1390 gibt Schuler keinen einzigen Nichtzünftigen an, obwohl die Quelle unter
der Rubrik »Die nit zunft hanu--22 Männer, 78 Frauen, unter ihnen 16 mit der Bezeichnung
»Swester« und 6 Regelhäuser aufzuweisen hat. Außerdem ist in 3 Fällen
eine nicht näher bestimmte Zahl von Kindern erwähnt.

1450 dagegen finden sich bei ihm 111 nichtzünftige Personen, die jedoch in dem
ausgewerteten Zunftregister nicht verzeichnet sind.

3. Adel und Kaufleute.

Die Schulerschen Angaben für Adel und Kaufleute umfassen wie schon oben bei
den Zünftigen für 1390 sowohl Männer als auch Frauen, ohne daß dies erwähnt
wird und auch in Abweichung zu der Zähl weise von 1385, bei der nur die Männer
erfaßt sind. Da sich 1390 der Adel aus 32 Männern und 26 Frauen und die Kaufleute
aus 30 Männern und 13 Frauen zusammensetzen, entsteht für diese beiden
Gruppen eine Fehlerquote von ca. 45 % bzw. 30 %.

Die für 1450 für beide Gruppen gesamthaft angegebene Zahl von 60 Adligen und
Kaufleuten ist in der Quelle nicht belegt.

4. Die Geistlichen.

Für 1390 lassen sich unter der Rubrik »Efaffext* 79 Personen auszählen, unter de-
nen sich nicht nur sog. Weltgeistliche, sondern auch die Abte von St. Peter,
St. Trudpert und Schuttern, der Prior von St. Ulrich, der Propst von Beuron und
der Meister zu St. Anthonien, sowie der Schulmeister und der alte Schulmeister
finden lassen. Das nicht nur hier, sondern auch unter den Klöstern aufgeführte

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