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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 88
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0090
Haus derer von Günterstal sowie 3 als Angehörige oder Dienstpersonal ausgewiesene
Personen sind in der oben genannten Zahl nicht enthalten.
Schuler rechnet für 1390 ohne jeden Kommentar mit 77 Geistlichen, gibt aber für
1385 an, daß die Zahl der 58 Geistlichen auch 28 zum Dienstpersonal gehörende
Personen umfaßt.

5. Für die Klöster und geistlichen Anstalten überrascht bei Schuler für alle 3 Erhebungsjahre
die gleiche Zahl von 350 Mitgliedern.

Im Weinungeldbuch lassen sich für 1390 12 Klöster, 6 Höfe auswärtiger Klöster
bzw. deren Äbte und 2 geistliche Anstalten, das Spital und das Gutleuthaus sowie
6 Regelhäuser, die jedoch, wie oben erwähnt, nicht dem Klöster-Komplex, sondern
den Nichtzünftigen zugerechnet sind, finden. Es ergibt sich also gesamthaft
eine Zahl von 26 Einrichtungen dieser Art, über deren Mitgliederzahlen aus den
angeführten Quellen mit Ausnahme der 16 -Sweslenr nichts in Erfahrung zu bringen
ist.

Die in einigen Fällen erfolgte Nennung von Klosteroberen, wie Abt, Prior, Propst
oder Meister, ist im Zusammenhang mit dem zu leistenden Gelöbnis über das
Weinungeid zu sehen.

Allein die 55 Pfründner der geistlichen Einrichtungen, die gesondert zum Wein-
ungeld herangezogen werden, sind namentlich verzeichnet. Hier ist die Frage zu
stellen, wie Schuler von den genannten Institutionen auf die Zahl von 350 Insassen
kommt und warum er die Pfründner offensichtlich unberücksichtigt läßt.

6. Die Juden.

Schuler zählt für 1385 und 1390 je 50 Juden, 1450 dann nur noch 10, während im
Original 1390 13 Juden, 12 Männer und 1 Frau, genannt sind und für 1450 keine
Angaben vorliegen.

Die vorstehend aufgezeigten Abweichungen zwischen den Schulerschen Daten und
den aus den Quellen erhebbaren Zahlen legen den Verdacht nahe, daß Schuler seinen
Auswertungen nicht, die Quellen zugrundegelegt, sondern daß er seine Daten einem
1912 von Hermann Flamm publizierten Aufsatz entnommen hat.13 Flamm gibt jedoch
im Gegensatz zu Schuler korrekt an, daß er sowohl die Zahlen der Klosterinsassen
und ihres Personals als auch die der Juden nur geschätzt hat. Auch führt er deutlich
aus, daß 1450 für Adel, Kaufleute, Geistliche, Klöster und Juden keinerlei
Angaben vorliegen. Unklar bleibt daher, wo er für 1450 seine 111 Nichtzünftigen hernimmt
, während er für 1390 in dieser Kategorie keine Zahlen vorlegt. Sein Hinweis,
daß seine Daten für alle 3 Erhebungsjahre Frauen und Unnütze ausschließen, gilt
nicht für die 1390er Zahlen.

Der Grund für diesen Fehler läßt sich aus seiner Abhandlung über den wirtschaftlichen
Niedergang Freiburgs, in der er auch dem Rückgang der städtischen Einwohnerzahlen
ein Kapitel widmet, rekonstruieren. Hier bedauert er ausdrücklich, daß
ihm die 1390er Quelle nicht zur Verfügung stand, da sie im Stadtarchiv nicht auffindbar
war.14 So war er gezwungen, für 1390 auf die Auswertungen von Heinrich
Schreiber15 zurückzugreifen, ein Faktum, das er dann in seinem Aufsatz von 1912
nicht mehr erwähnt. Da er aber genau die Schreiberschen Zahlen in seine Tabelle
übernimmt, ist davon auszugehen, daß er das Original auch 1912 nicht zur Verfügung
hatte.'6

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