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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 108
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wurde aber erst um 1555 fertiggestellt und bis dahin hauste die Regierung auch weiterhin
in primitiven Provisorien.21 Aber schon während des Rathausbaues kam wieder
Bewegung in die Einrichtung eines Regierungsarchives. Schon für das Jahr 1530
erwähnt Leonard Leopold Maldoner (1694—1765), selbst Archivar und Historiker in
Freiburg (1747—49) und anschließend beim Bischof von Basel in Pruntrut, die Einführung
eines Registratoramtes bei der Ensisheimer Regierung.22 Hier dürfte Maldoner
sich aber irren oder eine Absichtserklärung gar für die tatsächliche Einführung
gehalten haben, da 1534, 1535 und 1536 mehrfach belegt ist, daß es noch keinen Re-
gistrator in Ensisheim gab23 und erst 1537 ein Registratoramt in Ensisheim eingerichtet
wurde.24

Bei der Einrichtung dieses Amtes wurde auch eine „Ordnung der registratur" für
das Ensisheimer Archiv in Innsbruck entworfen und um den 16. Januar 1537 an die
vorderösterreichische Regierung geschickt.25 Die Registraturordnung gibt zwar keinen
Hinweis auf schon vorhandene Archivbestände, trifft aber genaue Anordnungen,
wie die anfallenden Akten zu ordnen seien:

[ 1.] „Item ein sonnders puech zumachen, darein sollen alle kunigcliche bevelh (unnd
schrifften so mit denselben bevelhen komen, wo etwas treffenlichen daran gelegen
ist) registriert werden. Wo aber nicht an den schrifften, so mit solhen bevelhen
komen, gelegen und allain supplicationen weren, mag man die unnder-
lassen zu registriern. Aber zu ennd des registrierten bevehls in der registratur
sezen dise schrifften oder supplication ligen im, befelh.

[2.] Item ain annders puech, darinn sollen alle missiven an die ku. Mt. lauttend registriert
werden.

[3.] Item ain sonnders proceßpuech, darinn sollen alle urtln oder proceß unnd ab-
schid registriert werden.

[4.] Item ainer yeden herrschafft oder furstenthumb etc. auch ain sonnders puech zumachen
, darin unnderschidlichen ainer yeden herrschaft Sachen so von ainer re-
gierung außgeen registriert werden sollen, als nemblich was die regierung zu
Ennsishaim gen Ynnsprugg schreibt, ain sonnders puech. Dergleichen was
nambhaffte wesen sein, als Herzog zu Lottringen, Burgund, Bischöfe unnd Abbt
etc. wellichen dann der regierung zu Ennsishaim die fürnembsten geschäfft fur-
fallen und deshalb schreyben an sy ausgeen, yeden ain aigen puech zu machen.

[5.] Item den perckhwerckhs Sachen ain sonnder puech unnd darinn ainem yeden
perckwerch ain sonndern paragraphinn zemachen, als Lebertal etc.

[6.] Item der Aydgnossen unnd dreyer pundt Sachen in ain sonnder puech zu registrieren
.

[7.] Item so lanndtag gehalten, werden die fürträg unnd abschid derselben auch in

ain sonnders puech zu registrieren.
[8.] Item aller patheyen hanndl so gemainigclichen durch supplicationes fürgetragen,

auch ain sonnders puech genannt, das Generalpuech, darein mugen sumarie die

gemainen befelh registriert werden, wiewol hie zu Ynnsprugg vasst alles ad lon-

gum registriert wirdet.
Unnd dieser aller buecher ain tabulatur zumachen, also dz im anfanng aines yeden
buechs die tabulatur, was in demselben begriffen, gesezt werde, die hanndl desster
unnd nit minderer mus zufinden.

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