Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 180
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0182
andern Besitzungen weiter verpachtet hatte. Trotz Verringerung des Klosterbesitzes
waren 1777 noch 25 Höfe dem Kloster zinspflichtig.

Wie die Darstellung des Grundbesitzes zeigt, hat das Kloster seine Güter in Günterstal
selbst bewirtschaftet. Für die Landwirtschaft standen neben wenigen Klosterschwestern
Dienstboten sowie Taglöhner und die Frondienstleistenden zur Verfügung
. Der Viehbestand umfaßte 8 Pferde, 8 Ochsen, 15 Kühe, Jungvieh, 40 Schweine
und 150 Stück Geflügel. Ein Küfer war für den Ausbau des Weins und den Keller verantwortlich
. Ein Müller und ein „Beck" sorgten für die Versorgung mit Mehl und
Brot. Maurer und „Krummholz" hatten die umfangreichen Reparaturarbeiten an den
zahlreichen Gebäulichkeiten einschließlich der landwirtschaftlichen Geräte zu verrichten
.51 Daneben gab es in Günterstal einige selbständige Handwerks- und Gewerbebetriebe
, die dem Kloster gehörten, aber verpachtet waren.

Der aus dem Glottertal stammende Pächter der Schmiede hatte dem Kloster gegenüber
bestimmte Verpflichtungen wie das Beschlagen des Klosterviehs. Auch war er
für die Betreuung der kranken Tiere verantwortlich. Er wohnte im Torhause und
durfte die sogenannte „Schmiedtmatte im Borer" nutzen.52

Der Pächter der Ziegelhütte hatte neben dem Pachtzins dem Kloster jährlich eine
bestimmte Anzahl Ziegel unentgeltlich zu liefern. Im übrigen konnte er Ziegel brennen
und liefern „nach Gefallen". Der Vertrag von 1798 war mit Dominikus Hirsch-
bihl, Bürger und Baumeister zu Freiburg, abgeschlossen worden.53

Der „hiesige Bürger Bernhard Ganther" erhielt 1776 die Säge, die Ohle (Öhl-
mühle) und die Reibe (Reibmühle zum Reiben von Hanf und Flachs) in Bestand.
Hierzu gehörten auch einige umliegende Felder. Der Beständer hatte die Verpflichtung
, dem Kloster gegenüber alle einschlägigen Arbeiten unentgeltlich auszuführen
.54

Zur Mühle gehörte eine Wohnung, Standplätze für Vieh, Wiesen und ein Garten.
Der Müller hatte die Früchte des Klosters „vor allen anderen" zu mahlen. Daneben
durfte er auf seine Kosten einen Backofen errichten und das Brot öffentlich verkaufen,
was allen fremden Bäckern untersagt war.55 Zur Mühle gehörte auch eine Trotte. Sie
mußte von den Gemeindeangehörigen gegen eine Abgabe benutzt werden.

In einem Bericht an das „Hochlöbl. Landespräsidium" erwähnt das Kloster auch
einen „Ortswirth" ohne sonstige Angaben.56 „Von den beiden frühen Wirtshäusern,
dem 'Hirschen' und dem Gasthaus 'zum Kybfelsen', soll letzteres als ehemalige Gemeindestube
das weitaus ältere" sein.57 Diese Darstellung entspricht aber nicht dem
Plan von 1773. Er zeigt am Standort des heutigen „Hirschen" ein großes Haus, aber
kein Gebäude dort, wo heute das Gasthaus „Zum Kybfelsen" steht. In einem Verzeichnis
von 1795 wird nur ein Wirt namens Mathias Schneider erwähnt. Dieser ist
daher wohl der „Ortswirt". Ihm wird 1786 eine Tochter geboren. Im Geburtenbuch
von Günterstal S.6 ist er als „Hirschenwürth" bezeichnet. Demnach ist der „Hirschen
" wahrscheinlich der ältere Gasthof in Günterstal.

Auch das Gut Mundenhofen ist vom Kloster selbst bewirtschaftet worden. Dem
„Meyer" Joseph Laubi und seiner Frau standen die notwendigen Dienstboten und
auch Taglöhner zur Seite. Neben einer Herde von 139 Schafen waren 14 Ochsen, aber
keine Pferde vorhanden, ferner 12 Kühe, Jungvieh und 30 Schweine.58 In Grezhau-
sen betrieb das Kloster eine Schäferei; neben einem Schäfer wird eine Herde mit 222

180


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0182