Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 223
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0225
hin zu wirken, daß die höchst selbstlosen und rein im Interesse der Universität gestellten
Forderungen, von welcher Herr Kußmaul sein Verbleiben an hiesiger Hochschule
abhängig macht, erfüllt werden . . . Diese Bedingungen sind folgende:

1. Berufung einer tüchtigen Lehrkraft an die Lehrkanzel für Chirurgie, welche durch
das Pensionierungsgesuch von H. Prof. Hecker bis zum nächsten Sommersemester
frei werden dürfte.

2. Übertragung einer Abteilung für Syphillis und Hautkrankheiten im Akadem. Hospital
an den a. o. H. Prof. Schinzinger unter Ertheilung der Staatsdienereigenschaft
und Zuweisung eines fixen Gehalts.

3. Erweiterung des Akadem. Hospitals in der Weise, daß

a. zunächst ein Neubau für Augenkranke vom Staate errichtet und der dadurch
im Hospital ledig werdende Raum nebst der Zimmer im Flügel (Parterre Ii.)
H. Prof. Schinzinger eingeräumt wird.

b. ein Absonderungshaus für ca. 30 Innere Kranke im Barackenstil von Stadtgemeinde
und Hospital erlaubt wird. Für später: Eine Erweiterung auch der Chir.
Klinik etwa durch eine zweite Baracke im Hospitalgarten in Aussicht genommen
wird."65

Kußmauls Bedingungen wurden erfüllt: das Klinikum konnte erweitert werden; 36
Kollegen der Universität verfaßten daraufhin eine Adresse an ihn:

„Hochverehrter Herr College! Gehoben von dem Gefühl aufrichtiger Freude über
die glücklich abgewendete schwere Schädigung unserer Hochschule, mit welcher Ihr
Verlust sie bedrohte, nahen sich Ihnen die Lehrer derselben, um Sie, den Wiedergewonnenen
zu begrüßen. Wir kommen, um Ihnen zu danken, daß Sie trotz der glänzenden
Verlockungen einer großen Universität an uns festgehalten haben, wir kommen
, Ihnen noch einmal zu sagen, was Sie uns sind, wie hoch wir in seltener
Einstimmigkeit Sie halten, wir kommen endlich mit dem ernsten Gelübde, Ihnen
nach Kräften Ihre unserer alma mater erwiesene feste Treue vergelten zu wollen. Wie
warm unser Dank für Ihre Entscheidung zu Freiburgs Gunsten, das würden Sie am
besten bemessen können, wenn wir Sie die Bangigkeiten, mit welcher wir Ihrer
Rückkehr von der Prüfungsreise entgegenharrten, hätten mitempfinden lassen können
, wenn Sie Zeuge gewesen wären der schweren Sorge, mit welcher wir uns rüsteten
, Ihnen noch einmal unsere Bitte um Ihr Verbleiben ans Herz zu legen. Glauben
Sie der schlichten Versicherung, daß unsere Dankbarkeit Monat für Monat der tiefen
einmütigen Verehrung, mit welcher wir an Ihnen hängen, entspricht, daß dieselbe
aber auch im richtigen Verhältnis zu dem Gewicht der richtig von uns verstandenen
und gewürdigten Opfer, welche Sie mit Ihrem Entschluß unserer Hochschule bringen,
steht. Was Sie uns sind, das ist mit wenigen Worten gesagt. Sie sind uns unserer Besten
und unserer Liebsten einer. Wir schätzen und lieben Sie als den gediegensten
Vertreter Ihrer Wissenschaft, als den eifrigsten, gründlichsten und anregendsten Lehrer
derselben, als den treuesten, vom wärmsten uneigennützigsten Interesse für unsere
Universität durchdrungenen Collegen, als den liebenswürdigsten Genossen und
Freund. Wir verehren Sie als den Mann, dem wir neidlos den besten Anteil an dem
Verdienst der mit so freudigem Stolz von uns begrüßten Hebung unserer Universität
in neuerer Zeit, zuerkennen, auf den wir mithin auch unsere sichersten Hoffnungen
für den gedeihlichen Fortgang dieses Aufschwungs bauen . . . Möge Ihnen die Ge-

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