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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 287
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0289
meister a. D. Dr. Rudolf Ritter: Schwoerer spielte nach dem Anschluß des Elsaß an
das Deutsche Reich und seiner Vereinigung mit dem Gau Baden 1940 mit dem Gedanken
, die Arbeit der Badischen Heimat auf das Elsaß auszudehnen. Er hatte in dieser
Sache einen Mitstreiter in seinem Sohn Fridolin, der 1944 in Rußland gefallen ist.

Bekanntenkreis

Ein Indiz für die überdurchschnittliche persönliche Wirkung und Ausstrahlung — Resultat
oder Quelle von Kraft, das ist schwer zu unterscheiden — war Schwoerers großer
, hochkarätiger und vielseitiger Bekanntenkreis, der von ihm trotz Arbeitslast oder
-überlast stets intensiv gepflegt wurde. Es sind viele bekannte Persönlichkeiten darunter
, so daß es sich lohnt, wenigstens einige Namen aufzuzählen. Da war zum Beispiel
der Geschäftsführer der Badischen Heimat, der Idealist und Poet Hermann Eris
Busse, der es nach dem Zusammenbruch 1945 schwer hatte, weil er den Versuchungen
der damals zuende gegangenen Zeit nicht ganz so souverän widerstanden hatte
wie Schwoerer selbst. Persönlicher Freund Schwoerers war auch der Anthropologe
Eugen Fischer, sein Vorgänger im Amt des Vorsitzenden der Badischen Heimat, der
Ende der 20er Jahre als Leiter des Kaiser-Wilhelm-Institutes berufen wurde, mit dessen
Namen rassenkundliche Forschungen verbunden sind. Der Maler und Akademieprofessor
Hans Adolf Bühler, wegen seines Wirkens als Kulturpolitiker der 30er
Jahre damals und noch mehr heute staraer Kritik ausgesetzt, gehörte zum Freundeskreis
. 1944 malte er Schwoerers Portrait im Auftrag der Badischen Heimat zu dessen
70. Geburtstag. Eine Fotografiensammlung im Freiburger Stadtarchiv dokumentiert
die Verbundenheit mit zwei Markgräfler Malern: Hermann Daur und Adolf Glattacker
. Zum engeren Freundeskreis der Familie gehörte schließlich der Bauunternehmer
Heinrich Brenzinger, der mit Schwoerer die Vorstellungen von landschaftsbezo-
genem Bauen teilte.

Votum für den Südweststaat

Ein Blick in die Mitgliederliste des Freiburger Rotary Clubs, dem Schwoerer seit dessen
Gründung 1932 angehörte, vermittelt zusätzlich eine Vorstellung von der gesellschaftlichen
und geistigen Heimat des hier Biographierten. Dort finden sich Universitätsprofessoren
wie die Mediziner Aschoff und .tehm oder der Chemiker
Staudinger, Fabrikanten wie Gütermann, Hellige, Mez, Raimann oder Linnemann
von der Rhodia Ceta, Adelige wie die Fürsten von Fürstenberg und Hohenzollern-
Sigmaringen, die Freiherren von Wogau und Holzing-Berstett oder der Graf Douglas,
aber auch profilierte jüngere Fachleute wie der Arch ^kt Josef Schlippe. Der Rotary
Club Freiburg löste sich 1937 unter dem Druck der NSDAP auf, ohne daß sich dessen
Mitglieder aus den Augen verloren hätten. Nach dem Krieg erfolgte eine förmliche
Neugründung, an der Schwoerer erneut beteiligt war.

Badische Heimat und Rotary International — Schwo /ersuchte die Liebe zum
heimatlichen Volkstum mit Weltoffenheit zu verbinden, was in den 30er Jahren kein
so selbstverständliches Ziel war wie heute und sich damals vor allem nur schwer verwirklichen
ließ. Was bei der Gesamtwertung von Schwoerers Persönlichkeit außerdem
auffallt, ist, daß er zeitlebens den Blick nach vorn in die Zukunft gerichtet hat,

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