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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0029
an dem berg bi olerßdor.210 Es sei daher daran erinnert, daß auch das zuvor behandelte
Haus des Heinzmann Baldolzheim an ein dem gleichen Kloster zinspflichtiges
Grundstück angrenzte.211 1476 wird ein St. Stephan zinspflichtiges Haus gegenüber
den kilchstaffeln verkauft, das an die closterfrauwen angrenzt.212 Unter letzteren ist
wiederum das Haus von Marienau zu verstehen.213 Unter den zinspflichtigen Häusern
des Klosters Marienau wird 1495 erneut ein Haus aufgeführt, gelegen undersant
Steffens münster obwendig des ölers tore,214 Angrenzer war damals Jocop Schulmeister
, der 1498 an St. Stephan zinspflichtig ist von sinem pfrundhuß am nuwen
türm.215 Die damit erkennbar werdende Identität von Olers Tor und Neuem Turm
wird alsbald zu behandeln sein.216 Zunächst sei eine im Präsenz™ und Kaplanei-
Register des Münsters von 1594/95 erscheinende Zinsverpflichtung von dem hier interessierenden
Grundstück aufgeführt, weil sie dessen Lage noch deutlicher werden
läßt: huß am berg ob Ölers Thor under dem Newen Gerner gegen dem Kirchgeßlin
über gelegen zwischen der stierleut Stuben und Clauß Böhmes hauß211 Die Lage
des Zunfthauses der Steuerleute an der Südwestseite der Münsterbergstraße ist hinlänglich
bekannt.218 Daß auch der Neue Turm an der gleichen Stelle zu suchen ist,
wurde bereits aus dem bisher Ausgeführten erkennbar.219 Vollends bewiesen wird
dies durch eine Stadtansicht, welche aus der ersten französischen Besatzungszeit
Breisachs zu Ende des 17. Jahrhunderts stammen muß.220 Auf ihr ist der Wintersbrückenturm
, später übrigens mit Recht als Hagenbachsturm bezeichnet, mit der
Aufschrift Neuer Turm versehen.221 Dieser Neue Turm, der bereits 1368 urkundlich
erwähnt wird, ist also keinesfalls erst im Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut worden
.222 Der Name Neuer Turm ist ihm aber bis ins 17. Jahrhundert geblieben, obwohl
ihm daneben auch andere Namen, wie Ölerstor, Hagenbachs Turm oder wegen
seiner schon seit langem in Gebrauch befindlichen Verwendung als Gefängnis die Bezeichnung
Bürgerturm zugelegt wurden.223

Die sicher nicht einfach nachzuvollziehenden Überlegungen über den Ausgangspunkt
der Verzeichnung der Hofstätten, beweisen aber m. E. zur Genüge, daß das
im HStV als wichtiger Fixpunkt erscheinende Phlegelerstor mit dem Wintersbrücken-
tor (bzw. Olerstor, Neuer Turm und später Hagenbachturm) identisch ist. Dieses geht
im übrigen auch deutlich aus der Reihenfolge der Straßen, Ortlichkeiten und benannten
Häuser des HStV selbst hervor, der nunmehr nachzugehen ist.

VIII

Die Stadtanlage Breisachs nach dem Hofstätten-Verzeichnis

Ausgehend von der Deutung der im HStV genannten viel als Straßen oder Gassen und
Wege und der Gleichsetzung des Phlegelerstores mit dem heute zumeist Hagenbachsturm
genannten südlichen Eingang zur Oberstadt, ergibt sich, daß die „Kommission"
zur Aufzeichnung der für die Hofstätten Zinspflichtigen zunächst die oberhalb des genannten
Tores zu beiden Straßenseiten der heutigen Münsterbergstraße gelegenen
wenigen Häuser verzeichnet, sich dann aber auf den westlich des damaligen Marktes
(heute Radbrunnenallee) gelegenen Teil der Stadt beschränkte. Bekanntlich waren
hier schon damals in Gestalt der Kettengasse und der heutigen Schulgasse zwei Parallelstraßen
zur heutigen Radbrunnenallee vorhanden, die durch die Goldengasse und


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