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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0031
Augustinerkloster (HStV 4,70), das nördlich der Goldengasse lag, ist ein weiterer Beleg
dafür, daß es sich bei den Zinspflichtigen um Bewohner aus dem westlichen Teil
der Oberstadt handelte. Unerklärt bleibt es jedoch, warum das Augustinerkloster
nahezu in der Mitte des westlichen Bereichs der Oberstadt aufgeführt ist, obwohl man
annehmen müßte, die von Süden ihre Aufzeichnungen beginnende „Kommission"
habe es erst gegen Schluß dieses Bereichs aufgenommen.2273 So war es bisher nicht
möglich, deren Weg in diesem Teil der Stadt genauer festzulegen.

Daß trotzdem zunächst der Bereich westlich des Marktes (Radbrunnenallee) verzeichnet
wurde, ergibt sich aus der Untersuchung der nun folgenden Ostseite des früheren
Marktes (Radbrunnenallee) (HStV 9,3 — 11,45). Denn hier ermöglichen es die
Aufzeichnungen, diesen Weg sicher festzulegen. Man begann am vicus Leonis (HStV
9,1), worunter die am Haus zum Löwen, dem besten Gasthaus der Stadt anfangende,
südlich des Burggrabens entlang führende, kurze Gasse (heute Tullastraße) zu verstehen
ist.228 Dann ging man von Norden nach Süden, der östlichen Platzseite folgend,
vor. Man kann diesen Weg mit Hilfe der mit ihrem Namen aufgeführten Häuser gut
verfolgen.229 Genannt werden das Haus zum Hirz (HStV 9,6), das Haus zem Bocke,
später Zunfthaus der Metzgerzunft (HStV 9,9), das Haus zem Sternen, später Haus
der gleichnamigen Patriziergesellschaft (seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert Rathaus
) (HStV 9,12), die Häuser mehrerer Juden (HStV 9, 13/14), von denen eines oder
beide infolge Beschlagnahme nach dem großen Judenpogrom von 1349 als Haus zum
Juden zunächst Sitz einer zweiten Patriziergesellschaft war, um dann nach deren Zusammenschluß
mit der Sternengesellschaft zum Städtischen Lonhaus (später Rathaus
) zu werden.230 Diese Straßenseite wird beim Haus des Klosters Tennenbach,
das diesem von der Witwe des Nicolaus von Pforr geschenkt worden war, in der
Nachbarschaft des Kirchhofes abgeschlossen (HStV 10,43).231 Offenbar bog man am
Kirchhof um die Ecke und verzeichnete das Terminierhaus der Prediger (HStV 11,45)
am Münsterfriedhof (an dessen Stelle das heutige Rathaus steht).232 Es wurde anschließend
(incipiendum est a minoribus) vom damaligen Franziskanerkloster aus die
heutige Kapuzinergasse (HStV 12,1 — 18) begangen. Wenn hier nicht so viele Häuser
aufzuführen waren, so einmal wegen des größeren Grundstücks des genannten Klosters
und mehrerer Regelhäuser und weil weiter die Hofstätten an der Westseite der
heutigen Kapuzinergasse zum großen Teil bereits als durchreichende Grundstücke am
Markt (Radbrunnenallee) verzeichnet worden waren.233

Nach Aufnahme der Zinspflichtigen der Kapuzinergasse gelangte die „Kommission
" offenbar zurück zum Münsterfriedhof und verließ nunmehr die Oberstadt auf
der heutigen Münsterbergstraße durch das bereits lokalisierte Phlegelerstor und verzeichnete
die außerhalb des Tores gelegenen zinspflichtigen Hofstellen (HStV 13,
1—51). Damit erreichte sie das Gutgesellentor (HStV 15,48), das bekanntlich zeitweilig
schmidlins tor genannt wurde.234 Die als fabrica bezeichnete Schmiede des
Johannes Faber wird ebenfalls aufgeführt (HStV 14,45; 15,49).235

Da am Gutgesellentor die Muggensturmstraße nach Norden zu dem gleichnamigen
Tor führt, bog man hier ebenfalls nach Norden ab und nahm diese Straße und auch
die vor dem genannten Tor liegenden, wohl zumeist aus Scheunen und ähnlichem bestehenden
kleinen Hofstätten auf (HStV 17,1—10).236 Zum Gutgesellentor zurückgekehrt
, wurde dieses durchschritten und nunmehr die vor dem Tor gelegenen Haus-

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