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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0032
besitzer des Wag in das Verzeichnis aufgenommen (HStV 18, 1—32).237 Darunter
befindet sich die neue Badstube des Otto Bader (novum estuarium) (HStV 18,13),
deren Lage an der vor dem Gutgesellentor nach Norden sich hinziehenden Ableitung
des Rheins später mehrfach quellenmäßig zu belegen ist.238 Der Name Wag deutet
ebenfalls auf dieses Gewässer hin.239 Gemeint war die sich vor der Mauer der ersten
Unterstadt am Gutgesellentor hinziehende Ableitung des Rheines, die später als
St. Josephskanal nach der dort befindlichen jüngeren Kapelle des Friedhofs bezeichnet
wurde.240 Auffallig ist es, daß die unmittelbar angrenzenden Bereiche Werd
(heute Markt) und Straßgasse (nach Erbauung des Neutores meist Altgasse, heute
Richard-Müller-Straße) nicht hier, sondern erst gegen Ende des gesamten HStV erscheinen
.241 Eine Erklärung werden wir später versuchen.

Die Verzeichner der Hofstätten kehrten offenbar durch das Gutgesellentor in die
dortige älteste Unterstadt zurück und nahmen nunmehr die Gasse super Rhenum, die
heutige Fischerhalde, auf (HStV 19,1—91). Die hier liegende ältere Badestube wird
nicht besonders erwähnt und bleibt in dieser Quelle somit nicht erkennbar,242 Auch
die Rheinbrücke wird, weil für eine Verzeichnung der Hofstätten unerheblich, nicht
besonders hervorgehoben.243 Nur der doch wohl als Berufsbezeichnung aufzufassende
Name des Ulricus Brugmeister (HStV 24,90) bietet einen Hinweis auf das von
ihm beaufsichtigte Bauwerk. Die folgende tristega lapidea (HStV 24,81) läßt erkennen
, daß man sich im Bereich des sonst ebenfalls nicht erwähnten Rheintores befindet
, von dem aus noch heute eine steile Treppe zum Kapftor emporführt.244 Wichtig
für den späteren Zusammenhang ist es, daß sich gegenüber dem Rheintor zwischen
curia salis und Anfang des Langen Wegs das Spital befand, das den beachtlichen Betrag
von sechs Solidi offenbar für seine gesamten Besitzungen zu zahlen hatte (HStV
23,88).245 Dies weist m. E. daraufhin, daß es bereits längere Zeit bestanden hat, in
der es umfangreichere Güter hatte erwerben können. Zum Heilig-Geist-Spital gehörte
, wie aus jüngeren Quellen zu erfahren ist, eine dem Hl. Martin geweihte
Kapelle, an der mindestens zwei Kapläne tätig waren.246

Vom Rheintorplatz stieg man auf der steilen Haarnadelkurve des Langen Wegs, der
noch heute eine Auffahrtmöglichkeit in die Oberstadt bietet, zum Kapftor empor»
Denn auch dieser Weg war stellenweise von Häusern besetzt (HStV 25,1—13).247 Da
die Oberstadt innerhalb des hier nicht aufgeführten Kapftores bereits verzeichnet worden
war, kehrte man zum Rheintorplatz zurück und schloß die curia salis (Salzhof,
im 17. Jahrhundert Judenstraße, heute Rheintorstraße) an,248 Wo der sicher ältere
Salzhof hier seinen Platz gehabt haben könnte, bleibt dabei ebenso unerkennbar, wie
der Platz einer weiteren Treppe (tristega) (HStV 26,19), mit der vielleicht der spätere
Augustinerweg gemeint sein könnte.249

Damit wären eigentlich Oberstadt und die an deren Fuß entstandenen damaligen
Vorstädte erfaßt worden. Doch werden erst jetzt die bisher nicht aufgenommenen Bereiche
Werd und Straßgasse (HStV 28,1—32, 106; 33,1—35,68), die nicht hier, sondern
im Südosten der Unterstadt lagen, angeschlossen, um schließlich die Zinszahlungen
des Klosters Marienau und des in Breisach mehrfach mit Besitz vertretenen
Klosters Pairis (HStV 36,1—25) am Schluß gesondert zu verzeichnen. Die beiden Bereiche
der Unterstadt um Werd und Straßgasse wären nach ihrer Lage am ehesten an
den bereits erwähnten Bereich Wag anzuschließen gewesen.250 Aus dem HStV lassen

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