Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0059
die verschuldeten Baulichkeiten versteigert werden, so daß der neue Betreiber, falls
die Mönche nicht selbst die Schleife beanspruchten, weiterhin zinspflichtig blieb.

1305 veräußerten die Mönche eine zuvor käuflich erworbene Badstube bei den Reuerinnen
in der Nähe des älteren Stadthofes an einen Basler für den hohen Preis von
100 Mark Silber.119 Tennenbach gab auch in einer Phase gezielter Erwerbs- und Ar-
rondierungspolitik Eigentum ab, wenn Konstellation und Konditionen zugunsten des
Klosters sprachen. Dieser Verkauf war bei den Zisterziensern selbst wohl nicht unumstritten
, da Tennenbach drei Monate nach Abschluß des Geschäfts gegenüber dem
neuen Besitzer nochmals die Transaktion bestätigte, um ihn vor Anfechtungen des
Abtes von Salem als Visitator zu schützen.

Zinseinnahmen von einer Schmiede sowie temporär von einer Fleischverkaufsbank
auf dem Markt runden das Bild von Investitionen der Zisterzienser an Freiburger Gebäuden
ab.120

Ein 1459 angefertigter Berain über Güter und Zinsen Tennenbachs in und um Freiburg
bietet die Möglichkeit,121 eine gewisse Lokalisierung der klösterlichen Zinsgüter
vorzunehmen. Da nur die Zinser namentlich sowie die Höhe der einzelnen Abgaben
detailliert aufgelistet sind, kann zwischen Häuserbesitz, Renteneinkünften
sowie Abgaben von agrarischen Nutzflächen kaum unterschieden werden.122 Die
einzelnen Einkünfte sind unter topographischen Kategorien in Gruppen zusammengefaßt
, so daß Besitzschwerpunkte der Mönche in der Stadt rekonstruiert werden können
:123 Die zuerst genannten Zinsgüter lagen außerhalb der Stadt im Bereich
Wiehre, so daß hier landwirtschaftliche Besitzungen zu vermuten sind. „In der Bech-
len und an der Roßhalden" resultierten 7 Zinseinkünfte im Wert von zusammen
22 Schilling 8 Pfentüg;„In der Wittengassen" 2 Zinser 5V2 Schilling; „In der
Wuri" 3 Zinser 40 Schilling. Als nächstes wird der Bereich der Schneckenvorstadt
verzeichnet. „In der Vorstadt" 2 Zinser 2 Pfund; „In der Vischerow" 4 Zinser 27 lh
Schilling. Bei den innerhalb der Kernstadt gelegenen Immobilien dürfte es sich fast
ausschließlich um Häuser handeln. „In der alten statt" 22 Zinser lh Mark Silber
24 Pfund 7 Gulden 197 Schilling; „In Nußbömßgassen" 3 Zinser 2 Pfund 32 Schilling
; „In der Wolffhuwelin" 3 Zinser 5 Vi Pfund 11 Schilling; „In der Eigelgassen"
2 Zinser 15 Schilling 8 Pfennig; „In der Webergassen" 3 Zinser 19 {h Schilling; „In
mitten in der alten stat" 5 Zinser 15 72 Pfund 51 Schilling. In der Vorstadt Neuburg
waren die nachfolgenden Zinsen einzutreiben. „Vor gerwer tor" 3 Zinser 2 Pfund
3872 Schilling 6 Sester Roggen; „In der Nuwenburg" 3 Zinser 6 Gulden 12 Schilling
18 Pfennig; „In Steingassen" 3 Zinser 2472 Schilling 8 Pfennig; „In Gumpost-
gassen" 5 Zinser 29 lh Schilling, Die Abschnitte „Vor munch tor", „Wider Herdern
ußhin" „Am Meisenberg", „In der Nuflentzen", „In der Nuflentzen under der
Schliffmatten,,, „An der Roti", „Uff Munchveld", „Im Pfeiler", „In der Nitgassen"
„Am Renweg", „An der Burckhalden by der Waiden uff", „Lehener- oder Prediger
stroß" sowie Münch Brugel" dürften vor allem Abgaben von landwirtschaftlichen
Gütern auflisten, auch wenn man unter der Rubrik „vor munchtor" die Mühlen und
Schleifen des Klosters suchen muß. Die Beschreibung der Zinsgüter erfolgte also von
Süden her (Schlierberg, Wiehre) durch die Altstadt zur Vorstadt Neuburg und das davor
liegende Gelände um den älteren Hof.

Auch wenn die Auswertung dieses Zinsverzeichnisses äußerst vage bleiben muß,

57


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0059