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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0060
wird ein Schwerpunkt im Bereich der Freiburger Kernstadt (Altstadt) — sowohl hinsichtlich
der Anzahl der Zinser als auch der Höhe der Einnahmen — und im Bereich
der Vorstadt Neuburg beim Stadthof deutlich.

Glücklicherweise liegt uns ein weiteres Urbar des Freiburger Besitzes aus dem Jahr
1498 vor.124 Hier werden die Zinsgüter näher beschrieben. Damals standen den
Mönchen Einnahmen von 33 Häusern, zwei Schleifen und einer Trotte zu und umfaßten
jährlich circa 40 Pfund Pfennig.125 Insgesamt bezog Tennenbach circa 70 Pfund
aus Stadt und Gemarkung,126 so daß über 50% der Freiburger Einnahmen aus
Häuser- und Rentenbesitz resultierten. Auch hier ist eine Lokalisierung teilweise
möglich, die das oben beschriebene Bild bestätigt: 7 Häuser in der Altstadt, 4 in der
Wolfhöhle, jeweils 3 in Kenner- und Steingassen sowie in der Neuburg, jeweils 2 in
der Gerberau, Weber- und Eigelgassen, jeweils 1 in der Schneckenvorstadt, Nußbaumer
-, Gumpost- und Augustinergassen sowie der Fischerau, 2 Schleifen, 1 Trotte sowie
2 nicht näher zu lokalisierende Häuser garantierten dem Kloster jährliche Zinseinnahmen
.

Die beiden Beraine von 1459 und 1498 dokumentieren auch umfangreiche landwirtschaftliche
Besitzungen bei Freiburg vor allem nördlich der Stadt im Bereich des
älteren Stadthofes. Vermutlich liegen die Anfange der landwirtschaftlichen Güter vor
dem Erwerb von innerstädtischen Häusern sowie des Stadthofes, zu dem man allerdings
auch umfangreiche Agrarflächen rechnete* Bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts
sind gezielte Arrondierungsmaßnahmen hinsichtlich agrarischer Nutzflächen
im Gebiet des älteren Stadthofes nachzuweisen: 1356, 1362, 1424 sowie 1433
kauften die Mönche gezielt Wiesen, Rebflächen und Acker, die direkt an Tennenbacher
Besitzungen angrenzten.127 Während des gesamten Mittelalters widmeten die
Mönche ihren Agrarflächen im Norden der Stadt große Aufmerksamkeit und ließen
bei Zinsrückständen die ausgegebenen Güter sofort einziehen bzw. vor dem Gantgericht
versteigern, um keine finanziellen Einbußen zu erleiden.128 Ob und wieweit
das Kloster diesen Besitz im späten Mittelalter selbst bewirtschaftete oder als Lehen
ausgab, läßt sich mit Hilfe der vorhandenen Dokumente nicht klären, da nur die
Fremdnutzung der Güter als Lehen überliefert ist.129 Auch wenn infolge von Arbeitskräftemangel
die Mönche vermutlich weitgehend die gesamten Agrarflächen um
Freiburg130 als Erblehen ausgegeben haben dürften, so belegen die gezielten Arron-
dierungskäufe sowie die Einziehung bzw. Ersteigerung einzelner Güter bei Zinsrückstand
ein stetes Interesse und Engagement des Klosters, Man wollte sich die Möglichkeit
zur Eigenbewirtschaftung für spätere Zeiten offen halten.

Zugleich mit Bestätigung der Hofübertragung 1220 werden auch Wasserrechte genannt
,131 die Tennenbach vom Grafen zu Freiburg zu Erblehen erhielt. Zuvor hatte
Konrad Groze, der Schenker des Hofes, diese wichtigen Rechte vom letzten Zährin-
ger zu Lehen. Für die Übertragung mußten die Mönche einen jährlichen Zins von
4 Pfund an die zur stadtherrlichen Burg auf dem Schloßberg gehörende Lambertuska-
pelle entrichten.132 Die Nutzung dieses ursprünglich stadtherrlichen Rechts konnte
zum Betreiben der zum Stadthof gehörenden Mühle133 und ebenso zur Bewässerung
landwirtschaftlicher Besitzungen dienen.134

Zum Unterhalt der Mühle benötigten die Mönche ausreichend Wasser, was infolge
der Abzweigung von Wasser durch andere Bachanrainer gefährdet war. 1260 beklagte

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