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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0126
Teil desselben dar, weshalb er auch im einzelnen aufgeführt wurde. Uber das restliche
Vermögen kann dagegen nur zusammenfassend referiert werden.

Unter dem Sammelbegriff „Aktivkapitalien" sind Darlehen des Klosters mit dinglichen
Sicherheiten, aber auch andere ausstehende Forderungen erfaßt. Der größte
Posten ist eine Forderung des Klosters an die breisgauische Landeskasse über 9 784 fl
für geliefertes Brennholz in den Jahren 1800—180L Interessant ist die Aufstellung
über „Currantforderungen an Jurisdiktionsgefallen" in Neuhäuser und Fischbach.
Hierunter sind jahrhundertealte Rechte des Klosters, die Drittelsabgabe bei Verkauf
oder Wegzug und die Fallpflicht beim Tode, zu verstehen. Auch „Gefiillrückstände"
an Zehnten und „Geldbodenzinsen" sind in dieser Rubrik enthalten. Eine größere
Lieferung an Naturalien an das österreichische Militär in den Jahren 1796 und 1797
konnte überhaupt nicht in Ansatz gebracht werden, da deren Vergütungspreis noch
nicht bestimmt war.

Im Zeitpunkt der Inventuraufnahme betrug der Bargeldbestand lediglich 209 fl.
Der Wert der Pretiosen, des Silbers, des Kirchensilbers und der Paramente war genau
erfaßt.

Eine unendlich lange Liste verzeichnet die „Mobilien" die sich im Kloster vorfanden
, wobei auch kleinste Dinge wie z. B. „ein Schüßele" aus Messing im Werte von
4 kr nicht unberücksichtigt blieben. Die Beschreibung der vorhandenen Ölgemälde
ist leider sehr unzureichend. Die meisten Bilder sind sicher nicht besonders wertvoll
gewesen. Es ist aber unwahrscheinlich, daß das eine oder andere Gemälde nicht doch
von guter malerischer Qualität war. Trotzdem wurden die Bilder durchgängig mit
Kreuzerbeträgen bewertet. Als Beispiel diene das Verzeichnis über die Gemälde in
den beiden Speisezimmern: „14 Gemähide ungefähr 3 Schuch hoch mit vergoldeten
Rahmen, sie bestehen aus Prälaten, Rittern, dann aus der Kaiserin Maria Theresia
und ihrem Vater Karl dem VIten. Ein Gemähide Kristus am Kreuz etwa 7 Schuch
hoch mit einem vergoldeten Rahmen ... 2 fl" Ausführlich wird auch das Tisch- und
Bettzeug aufgeführt. Diese Gegenstände scheinen gegenüber den Bildern höher bewertet
zu sein, da sie besser zu veräußern waren. Das gesamte Mobiliar wurde auf
258 fl geschätzt. Die meisten Möbel waren aus Tannenholz gefertigt und von geringerer
Qualität. Einen respektablen Wert stellten die 47 Lagerfiässer für Wein in Günters-
ta] mit 1884 fl dar. Auch für die sonstigen Gebinde einschließlich der Kellerrequisiten
wurden gute Preise erwartet.

Die vorhandenen „Victualien" vermitteln einen interessanten Einblick in die Es-
sensgewohnheiten der Zeit. Der Vorrat bestand aus Apfel» und Birnenschnitzen, aus
Dörrzwetschgen, Eiern, gesottener Butter in zwei Standen von jeweils rund 120
Pfund, Schweineschmalz, zehn Seiten Speck? 20 Schinken, 6 Kinnbacken, sowie
Erbsen, Linsen, Salz, Weizen, Roggen und Gerstenmehl jeweils in größeren Mengen.

Das Kloster besaß bei der Inventur 1806 einen beachtlichen Weinvorrat von 451
Saum (1 Saum = 115,5 1). Der hierfür angesetzte Wert von 11071 fl war fast so hoch
wie der des gesamten klösterlichen Waldbesitzes in Günterstal. Da der Wein nur zum
geringen Teil für den eigenen Bedarf des Klosters diente, konnte beim Verkauf mit
nennenswerten Erlösen gerechnet werden. Der Wein stammte im übrigen nur teilweise
aus dem eigenen Rebberg an der Wonnhalde, Das Kloster hatte Naturalein-
künfte an Wein u. a. aus Bodenzinsen in Günterstal, Wendlingen, Munzingen, Mer-

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