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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0172
Joseph Schlippe, Oberbaudirektor und Landesdenkmalpfleger a. D., war es 1958
zugefallen, anläßlich des 25. Gründungsjubiläums die Geschichte des Rotary-Clubs
Freiburg zu schreiben im Rahmen einer kleinen Festschrift, die Fotos und Kurzvorstellung
von 27 Gründungs- und 45 weiteren Mitgliedern enthält. Auch er erkennt
Brenzinger die maßgebliche Rolle bei der Gründung zu, vor allem hinsichtlich der
Gewinnung von Persönlichkeiten, „deren berufliche und menschliche Eignung die
Bildung eines Clubs verhießen, der dem rotarischen Geist und seinen Zielen entsprach
." Brenzinger habe das Allgemeinbildende an den rotarischen Meetings geschätzt
, sicher waren es auch die wertvollen gesellschaftlichen Kontakte und der angenehme
gesellige Rahmen. Die Rotarier fallen in Brenzingers Nachlaß und der
daraus erstellten Biographie vielleicht deswegen stark und eventuell überdimensioniert
auf, weil es zu ihrem Stil gehört, den Mitgliederpersönlichkeiten direktes Interesse
entgegenzubringen, nicht nur einem Gedanken oder einem gemeinsamen Ziel
wie der Landesverein Badische Heimat oder der Breisgau-Geschichtsverein Schauinsland
, wo sich Brenzinger auch stark engagiert hat.

Verankert im kulturellen Leben

Mit dem Landesverein Badische Heimat teilte Brenzinger das Interesse für Natur und
Kultur der heimischen Landschaft und den Willen zu deren Schutz und Erhaltung.
Mit Hermann Eris Busse, Geschäftsführer und Seele des Vereins, verband ihn eine
persönliche Freundschaft, die bis ins Privatleben reichte. Dies gilt auch für Landeskommissär
Paul Schwoerer, der als Nachfolger des Anthropologen Eugen Fischer
Präsident der Badischen Heimat war. Busse und Schwoerer waren übrigens ebenfalls
Mitglieder des Rotary-Clubs. Das Spannungsfeld — dort Weltweite, hier Heimat —
empfanden sie nicht als Widerspruch, sondern als Chance.

Den Zugang zum Breisgau-Geschichtsverein Schauinsland hatte Brenzinger im Zusammenhang
mit seinen genealogischen Forschungen gefunden. Da die Familie Brenzinger
seit dem 15. Jahrhundert in Freiburg ansässig und oft in entscheidenden Positionen
vertreten war, berührten sich dabei Familien- und Stadtgeschichte. Im
Geschichtsverein fand Brenzinger die akademisch ausgebildeten Kenner der letzteren
, gesellig versammelt mit traditionsbewußten Bürgern, Geschäftsleuten oder
Künstlern wie Fritz Geiges. Brenzinger profitierte vom Wissen der Fachleute und der
Verbindung des Vereins zum Stadtarchiv, Er gelangte auf diese Weise zu methodisch
exaktem historischem Arbeiten und revanchierte sich nobel, indem er zur Finanzierung
der Jahresbände des Vereins maßgeblich beitrug. Daß 1931 der große Band über
die mittelalterlichen Fenster des Münsters von Fritz Geiges erscheinen konnte — aufwendig
illustriert — ist mit sein Verdienst.

Sucht man nach Heinrich Brenzinger in den alten Vereinsberichten, findet man ihn
erstmals 1913 in der gedruckten Mitgliederliste neben seinem Vater, In den 20er/30er
Jahren hatte er seine aktive Phase: 1923 erschien im Jahresband 47—50 durch sein
Zutun, jedoch verfaßt von Dr. Josef August Beringer, ein Aufsatz über den Künstler
Erhard Joseph Brenzinger (1804—1871), den Bruder seines Großvaters, Erhard Joseph
B. war ein begabter Portraitmaler, der als Zeichenlehrer in Mannheim wirkte. Verheiratet
war er mit der Schwester des badischen Staatsministers Karl Mathy. Die Abbil-

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