http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0174
Engagement gehört auch seine gezielte Förderung heimischer Künstler. Er hat eine
beachtliche Gemäldesammlung hinterlassen, vorzugsweise mit Bildern seiner Zeitgenossen
Bühler, Daur, Dieter, Dischler, Glattacker, Franke, Kaiser und Reis, mit denen
ihn zum Teil auch persönliche Freundschaft verband. Aber auch der Romantiker
Lugo ist vertreten.
Patriarch im guten Sinn
Die hier geschilderte Verankerung im kulturellen Leben der Stadt Freiburg und des
Oberrheingebiets könnte beim Leser den Eindruck eines Privatgelehrten erwecken.
Heinrich Brenzinger hat aber im Hauptberuf in der Firma gewirkt, erst an der Seite
seines Vaters und nach dessen Tod 1924 selbständig, als Ingenieur mit solidem Fachwissen
, als Architekt treffsicher im Geschmack. Als Unternehmensleiter war er eine
anerkannte Autorität, beliebt wegen seines natürlichen sozialen Empfindens, selbst
fleißig und bereit, die Leistung anderer anzuerkennen. Er war ein Patriarch im guten
Sinn, zu sehen im Rollenverständnis seiner Zeit. Ein sprechendes Zeugnis für das
gute Klima und die niveau- und anspruchsvollen Umgangsformen bei Brenzinger &
Cie ist die große repräsentative Grabanlage auf dem Freiburger Hauptfriedhof. Dort
Abb. 4 1924/25 entstand die repräsentative Grabanlage für die Angehörigen der Familie und Firma
Brenzinger rechts und links des Platzes vor der Kapelle des Freiburger Hauptfriedhofs. Inmitten der bei
den Gräberfelder steht jeweils ein reliefverziertes Rundtempelchen, ausgeführt in Betonwerkstein.
(Foto: R. Liessem Breinlinger)
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