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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0184
Schwierigkeiten vertraut, die wissenschaftliche Manuskripte dem Setzer bereiten.

Die Druckerei fertigte dann drei Muster zu Seiten der Druckvorlage an, die typische
Schwierigkeiten bargen (Urbar I, Sp. 31—33), Diese Muster lieferten Entscheidungshilfen
, um Satzspiegel, Drucktypen und Einzelheiten der Textgestaltung festzulegen
. Für die Vorlage wurden auch Sonderzeichen (<p für das Paragraphenzeichen,
meist eingangs der Einträge im älteren Urbar, ferner übergeschriebene Buchstaben
und Akzente), eckige Klammern [], // vor Einträgen auf Klebestreifen, Übergröße
(für Initialen), Fett- und Halbfettdruck (für Initialen sowie Ortsnamen in den Sachanmerkungen
) gebraucht. Solche Angaben waren aus zwei Gründen wichtig: Die
Druckerei mußte besondere Schwierigkeiten für ihre Kalkulation kennen; die beiden
mit der Aufgabe betrauten Setzer sollten sich eine zutreffende Vorstellung von
Schwierigkeiten der Druckvorlage machen können.

Anhand der Muster wurden in Besprechungen mit Dr. Schadek, zu denen gelegentlich
einer der Setzer als Sachverständiger hinzugezogen wurde, Einzelheiten des
Drucks entschieden. Für die endgültige Satzgestaltung mußte man sich über Fragen
klar werden, die im nachhinein banal anmuten: Ich hatte zunächst daran gedacht, die
Ergänzungen zu Abgaben (oft, nicht immer auf Klebestreifen) hervorzuheben durch
vorgestellte // (für Klebestreifen), kleineren Schriftgrad, Einrücken und/oder Kursive
; ich ließ mich dann aber davon überzeugen, daß mit drei- oder gar vierfacher
Hervorhebung den Ergänzungen zu großes Gewicht zugemessen würde. Es blieb daher
bei der Auszeichnung mit kleinerem Schriftgrad und gegebenenfalls vorangestelltem
Doppelschrägstrich, jeweils mit einer neuen Zeile anfangend. Ein anderes Beispiel
: Zweieinhalb mußte so gesetzt werden, daß man es nicht als 21/2 verstehen
konnte, also 2 72. In Petit wurden die Anmerkungen gesetzt; in Anmerkungen verwiesene
Ergänzungen zur Handschrift erscheinen in Kursive.

Daraufhin wurden sechs Probeseiten gesetzt von dem schwierigeren Urbar I. So
erhielt man eine Vorstellung von der endgültigen Gestalt der Edition, auch vom —
zumal auf den ersten Seiten von Urbar I großen Raum, den die Sachanmerkungen
beanspruchten. Die Probeseiten fielen zur allseitigen Zufriedenheit aus; zu ergänzen
waren später noch am Kopf der Seiten die Zahlen der Seiten (außen) und die Spalten
der Handschrift (innen).

Das Typoskript wurde daraufhin ein weiteres Mal überarbeitet, auch mit „Tippex
fluid", um eine eindeutige Textvorlage zu gewinnen. Einfache und doppelte Unterstreichung
mit Rotstift zeigte an, was in Halbfettdruck (z. B. in eckigen Klammern
Angabe der jeweiligen Spalte im Kodex) bzw. was in Fettdruck erscheinen sollte (die
Ortsnamen über den jeweiligen Abschnitten), Initialen wurden rot eingekreist. Zahlen
und Buchstaben (für Sach- bzw. textkritische Anmerkungen) wurden — wegen
der leichteren Korrigierbarkeit — mit Bleistift in das Typoskript eingetragen.

In diesem Stadium der Arbeit versuchte ich einmal mehr, mir Klarheit über Ergänzungen
im Text zu verschaffen. Zeitweilig glaubte ich, acht verschiedene Hände
unterscheiden zu können; doch unsicher wurde ich, wenn ich diese mit ähnlich aussehenden
Nachträgen an anderer Stelle verglich» Nach Einsichtnahme in die Handschriften
entzogen berufene Paläographen sich der Bitte um Hilfe mit der Begründung
, eine solche Prüfung sei für sie zu zeitaufwendig. Daraufhin habe ich mich
entschieden, meinen Datierungsvorschlag jeweils mit einem [?] zu versehen*12

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