Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 8
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0010
Zähringen und Freiburg, der Stadt Freiburg, sowie dem Hauskloster St. Peter zu errichten
. Um die Voraussetzungen dieser zähringischen Herrschaftsbildung zu verstehen
, soll im folgenden der Basler Besitz, und insbesondere die Bedeutung des Wildbannprivilegs
von 1008 untersucht werden. Dabei sind auch die Kämpfe um
Zähringen im ausgehenden 13. Jahrhundert zu betrachten. Die Herrschaftsbildung der
Zähringer innerhalb des Wildbannbezirks soll zum Schluß anhand der Verteilung zäh-
ringischer Ministerialenburgen abgelesen werden.

A. Basler Besitz und die Zähringer

L Die Begründung der Basler Stellung im 11. Jahrhundert

Zwar sind einige Königsdiplome des 11. Jahrhunderts für Basel erhalten, für die Beurteilung
des Basler Besitzes am Vorabend der entscheidenden Intensivierung der zäh-
ringischen Herrschaft vermitteln sie aber ein wenig konturenreiches, nur ungenaues
Bild. Dagegen fließen die Quellen ab dem 13. Jahrhundert reichlicher. Es kann daher
der Versuch unternommen werden, mit Hilfe dieser Zeugnisse den Basler Besitz für
die Frühzeit abzuschätzen und einzuordnen. Eine erkennbare Einflußnahme der Basler
Bischöfe auf die breisgauischen Verhältnisse beginnt mit Bischof Adalbero. Er erscheint
erstmals 999 anläßlich der Schenkung der Abtei Münstergranfelden an sein
Bistum durch König Rudolf III. von Burgund.7 Kurz darauf sehen wir ihn schon
mitten in die inneren Angelegenheiten des Reiches verwickelt. Denn 1002 hielt Adalbero
gemeinsam mit Bischof Werner von Straßburg Breisach besetzt, das er im
Thronstreit gegen den Schwabenherzog Hernnann II. verteidigte.8 Dies zeigt, daß
der Bischof schon damals auf diesen Haupt- und einzigen Münzort des Breisgaus zugreifen
konnte.9 Nach dem Tod Herzog Herrmanns am 4. Mai 100310 wird die Be~
ziehung Adalberos zum Breisgau auch urkundlich greifbar, denn 1004 erhält auf seine
Intervention hin Kloster Sulzburg ein Marktrecht für einen Ort namens Rincka, der
bei Steinenstadt lag.11 Wohl nicht zufällig wird sein Name in Angelegenheiten des
Klosters Sulzburg, das 993 durch eine Schenkung Ottos III. gefördert worden war,12
genannt. Möglicherweise war Adalbero mit den Klosterstiftern verwandt.13 Im Jahre
1010 verwendete er Besitz in Seefelden und Bischoffingen, das vielleicht schon im
10. Jahrhundert den Bischöfen gehörte, zur Ausstattung Sulzburgs.14 Als frühestes
Zentrum Basler Präsenz zeigt sich damit Breisach und der Kaiserstuhl mit seinem
Reichsgut.15 Aber auch wenn es schon vor 1000 Ansatzpunkte einer baslischen
Herrschaftsbildung gab, führt die Forschung die Basler Stellung im Breisgau doch
maßgeblich auf König Heinrich IL, den großen Förderer Basels, zurück.16 Heinrichs
Politik bezweckte die Vorbereitung des Anfalls Burgunds ans Reich, der 1032
unter seinem Nachfolger Konrad IL tatsächlich eintrat. Im Juli 1006 weilte Heinrich
IL zu einer Besprechung über den Erbfall mit seinem Onkel König Rudolf III. von
Burgund in Basel, das er nach den Einsiedler Annalen damals als „Pfand" für die
burgundische Herrschaft erhalten haben soll.17 Die Schenkungen Heinrichs vom 14.
und 15. Juli an den Basler Domprobst Otim und das Bistum sollten wohl diese neue
Zugehörigkeit zeigen und das Bistum durch Grundbesitz stärker im Reich verankern
.18 Dompropst Otim wurde 1006 mit einem predium .. . in villis Hasela et zo
Bellinkon bedacht. Während das letztere Gut recht sicher mit Bad Bellingen im Mark-

8


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0010