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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 10
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rade hier der Einfluß Basels besonders hoch eingeschätzt werden, wie das rechtlich
nicht exakt faßbare Verhältnis zum dort begüterten Kloster St. Blasien zeigt.37 Auch
die Ausstattung St. Albans in Lörrach, Rheinweiler und Rändern, die um 1100 auf
Veranlassung Bischof Burchards geschah, zeigt in diesem Raum bischöflichen Einfluß
.38

IL Basler Besitz aus spätmittelalterlicher Sicht

1. Die drei Hauptorte: Bischoffingen, Kirchhofen und Umkirch

Bei der Rekonstruktion des Basler Besitzes mit Hilfe späterer Quellen ergibt sich ein
eindeutigeres, aber durchaus abweichendes Bild. Im nördlichen Breisgau tritt, sieht
man einmal von Breisach ab? eine deutliche Konzentration auf drei Räume entgegen,
nämlich um Bischoffingen. Kirchhofen und Umkirch im Wildbannbezirk.39 Am
17 August 1270 tauschte der Ritter Dietrich Snewlin von Freiburg mit der Zustimmung
seines Herrn, des Grafen Konrad von Freiburg, gegen seine Höfe und Besitzungen
in Riehen, Höllstein, Inzlingen und Weil am Rhein vom Basler Bischof dessen
Höfe in Kirchhofen, Umkirch und Bischoffingen ein.40 Ritter Dietrich mußte auf
den Tausch noch 128 Mark Silber zuzahlen. Mit den Höfen scheint der Zwing und
Bann auf den Käufer überzugehen. Der Bischof behält sich aber das Patronatsrecht
der Kirchen, die Lehen seiner Lehnsleute, sowie einen Zehnt in Umkirch vor. Die
Verkaufsurkunde zeigt den Bischof daher als Inhaber der Pfarrkirche und des Dinghofs
, an welchen Patronats- und Zehntrechte gebunden sind. Es ist zu fragen, wie alt
diese Rechte sind. Für die Höfe und Kirchen der genannten Orte liegen keine Nachrichten
über königliche Schenkungen aus dem 11. Jahrhundert vor. Die Dreiteilung
zeichnet sich aber bereits in einer päpstlichen Besitzbestätigung ab, die bald nach
1180 in Basel auf das Jahr 1139 gefälscht wurde.41 Die historischen Umstände dieser
Fälschung hat jüngst Karl Schmid geklärt.42 Danach handelt es sich zwar um eine
formale Fälschung, nicht aber um eine inhaltliche. Die Basler Kirche muß auf die
urkundlich genannten Besitztitel tatsächlich rechtlich begründbare Ansprüche gehabt
haben, die durch die Fälschung untermauert werden sollten.43 Der Text nennt für
Kirchhofen, Umkirch und Bischoffingen jeweils eine curtis und eine Kirche, die Mittelpunkt
eines Netzes von Filialkirchen ist. Darüberhinaus ist neben dem Breisacher
Komplex von den curtes in Haltingen, Istein, Weinstetten und Opfingen, sowie den
Kirchen Merdingen, Lehen und Zähringen die Rede. Die herausgehobene Bedeutung
der drei Orte zeigt sich nicht zuletzt an den baslischen Gefolgsleuten, die sich 1087
und 1157 nach diesen Orten zubenennen.44 Daher können die 1270 in aller Klarheit
ans Licht tretenden Basler Rechte mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zumindest
ins späte 11. Jahrhundert zurückverlängert werden.

2. Sulzburger und Usenberger Besitz

Die Stellung des Basler Bischofs bliebe aber unvollständig beschrieben, nähme man
nicht den Besitz des Klosters Sulzburg und den der Herren von Usenberg hinzu. Das
Sulzburger St. Cyriakkloster war vor 993 von einem Birchtilo gegründet und 993
durch Otto III. privilegiert worden. Bereits 1010 ging es ans Basler Bistum über.45
Sein Erwerb darf sicherlich als wesentlicher Schritt in der Begründung der Basler
Stellung gewertet werden. Dies wird insbesondere für die Nordflanke des Basler

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