Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 28
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0030
trifft sich mit den jüngsten Ergebnissen der archäologischen Forschung, die auf dem
Zähringer Burgberg eine der größten Höhensiedlungen der frühen Alemannenzeit
wahrscheinlich machen konnte.194

2. Edelfreie und Ministeriale um Zähringen

Eine vielversprechende Methode eine Herrschaftsintensivierung der Zähringer festzustellen
, ist die Untersuchung der Personen, die ihren Beinamen nach Orten der
Umgebung Zähringens trugen, 1113 bezeugte ein nobilis vir (edler Mann) Konrad von
Zähringen die Weihe der Klosterkirche St, Peters. Diese Person kann nicht mit dem
späteren Herzog gleichgesetzt werden» weil jener schon zuvor als handelnde Person
im Urkundentext genannt wird.195 Und 1121 bezeugte neben anderen principes ein
Konrad von Zähringen, Schwiegersohn des Grafen Bertold von Nimburg, die Beilegung
des Grenzstreites zwischen St. Peter und St, Märgen.196 Da Konrad Schwiegersohn
Graf Bertolds von Nimburg ist, außerdem princeps und neben Markgraf Herrmann
von Baden genannt wird, muß Konrad zu den vornehmsten Adligen des
Breisgaus gehört haben. Man wird auch hier an den späteren Herzog Konrad denken
wollen, doch ist eine frühe Heirat mit einer Nimburgerin nicht bekannt. So bleibt es
möglich, den nobilis Konrad von 1113 mit dem Schwiegersohn des Nimburgers zu
identifizieren. Die liberi viri (freien Leute) Gerolt und Herimann von Zähringen
zeugten in dieser Zeit neben den sonst als edelfrei (nobilis) bezeichneten Lampert
und Eberhard von Adelhausen, sie können daher ebenfalls den Edelfreien zugerechnet
werden.197 Außerdem schenkte ein Bereward von Zähringen eine curtis (Hof)

* * _ _ _

und Acker bei Gundelfingen.198 Es muß auffallen, wenn noch zu Beginn des
12. Jahrhunderts Edelfreie „von Zähringen" auftreten, und dies doch schon eine Generation
nach der Etablierung der Zähringer auf dem Burgberg. Wenn der Name des
Herzogshauses „von Zähringen" nicht auf dieses beschränkt war, so wird man auf
ältere, vorzähringische, Adelsstrukturen in Zähringen schließen dürfen. In diesem
Sinne läßt sich auch der Bericht des Annalenfragments aus St. Peter verwerten, der
in der Bearbeitung Abt Peter Gremelspachs von 1497 überliefert ist.199 Nach diesem
ließ Herzog Bertold (II.) durch seine clientes Kuno von Zähringen, dessen Sohn, sowie
durch Hitto von Weiler und dessen Söhne Giselbert und Hiltebert einen geeigneten
Standort für das spätere Kloster St, Peter ausfindig machen.200 Dies wird mit der
besonderen Ortskenntnis der Beauftragten begründet»201 Demnach ist Bertold IL
nach der Anekdote auf die Mithilfe der ortskundigen, offensichtlich alteingessenen,
„Zähringer" angewiesen. Zwar weist die Bezeichnung cliens auf ministerialischen
Stand hin, doch überliefert Gremelspachs Abschrift einen Text, der nach Baumann
zwischen 1191 und 1206 entstanden sein muß.202 Es ist denkbar* daß sich der vermutliche
Verfasser Abt Bertold I. von St. Peter Konrad von Zähringen nur noch als
zähringischen Ministerialen vorstellen konnte, und damit Verhältnisse seiner Zeit in
die Vergangenheit zurückverlängerte. Die edelfreien Konrade von 1113 und 1121 könnten
daher der gleichen Familie wie Kuno von Zähringen zugewiesen werden. Für
Gundelfingen ergibt sich ein ähnliches Bild. Dort sind fünf Personen nachweisbar,
die wahrscheinlich alle edelfrei waren. Eindeutig als solche bezeichnet werden allerdings
nur Burchard im Jahre 1113 und Bertold 1122.203 Aber auch Rudolf, sowie Ro-
pert mit seinem Sohn Heinrich,204 die alle drei dem Kloster St, Peter in Gundelfin-

28


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0030