Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 180
(PDF, 38 MB)
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die der Kompagnon Dixon leitete, noch Maschinen gebaut. Dort trat Jeremie jetzt
ein, „arbeitete praktisch" wie er selbst sagt (Tagebuch, MS S, 31), „m einem Atelier
und entwarf Maschinen unter der Leitung von Emile Koechlin." Hier mochten Kenntnisse
erworben worden sein, die ihm schließlich den Ruf eingetragen haben, „einer
der ersten Techniker Frankreichs" zu sein.

Sein Vater hatte inzwischen in Cernay mit der Baumwollweberei (80 Webstühle)
und dann auch -Spinnerei begonnen. Dort trat der jetzt achtzehnjährige Jeremie ein,
übernahm die Leitung der Buchhaltung, betreute die Werkstätten, eignete sich in den
folgenden acht Jahren auch die nötigen Kenntnisse in der Weberei an und knüpfte erste
Auslandskontakte (Schweiz und Italien),

Die Idee, eine badische Filiale zu gründen, entstand 1837. Jeremias Risler war deswegen
zuerst nach Ettlingen gereist, wo er sich mit dem dort ansässigen Unternehmen
Buhl assoziieren wollte. Er kaufte dann aber für 5 500 fl das Gelände der Töpferei
Krauss beim Gewerbekanal in Freiburg und investierte 12 000 fl in den Aufbau
der Fabrikationsanlagen. Im Januar 1838 assoziierte er sich mit seinem Vater und
seiem Bruder Mathieu zur „Mathieu Risler et Fils" mit Fabrikationsanlagen in Cernay
und Freiburg, wo im Juni 1838 die Produktion unter seiner Leitung begann.

Zuvor bereits, im Mai 1838, hatte er sich mit Mina Pyhrr verlobt, die er im November
des Jahres heiratete. Er war dadurch mit einer angesehenen Freiburger Familie
verbunden, wurde mit der Familie v. Rotteck verwandt, nicht zuletzt auch mit seinem
späteren Geschäftspartner Heinrich Kuenzer verschwägert.

Anfänglich gingen die Geschäfte schlecht — Cernay machte Verluste, so daß man
1840 beschloß, Freiburg unter dem neuen Namen „Badische Wöll- und Baumwoll-
kratzenfabrik" als Aktiengesellschaft zu verselbständigen. Jeremias Risler als Geschäftsführer
trat damit in den Kreis badischer Fabrikanten und nahm im Mai 1843
an der Generalversammlung des badischen Industrievereins in Karlsruhe teil. Im gleichen
Jahr wurde die Fabrik vergrößert.

Der Geschäftsgang war unterschiedlich, meist aber gut. Für die Jahre von 1841—47
hielt Jeremias Risler selbst die Erträge in einer im Tagebuch überlieferten Tabelle fest
(MS S, 43).

Wirtschaftsergebnisse der Baumwollkratzenfabrik (1841—1847)



Rechnungen

Zinsen

Dividende

Summe

1841

fl 34125,54

3646,51

3771,36

7418,27

1842

fl 38076,56

4348,53

3036,24

7385,07

1843

fl 57188,54

4338,27

17153,28

21491,55

1844

fl 50260,47

4922,19

6719,24

11614,43

1845

fl 45200,54

4985,46

5300,00

10285,46

1846

fl 51799,37

5037,23

5750,00

10787,33

1847

fl 54998,18

4955,32

5265,33

10220,55



fl 331649,20





79202,66

Gehalt des Geschäftsführers (jährlich fl 2500) 17500,00

fl 96702,66

180


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