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Abb. 3 Villa der Familie Risler in der Hildastraße. (Stadtarchiv Freiburg, K 1/100)
Innerhalb der Stadt wurde Risler auch politisch tätig. 1875 erstmals auf der Liste
der Freisinnigen nominiert, wurde er für die 1. Klasse als Stadtverordneter gewählt.
Er blieb bis 1880 in diesem Gremium. Als Jeremias Risler am 8. Mai 1884 nach
schwerer Krankheit starb, hinterließ er ein florierendes, weit über die Grenzen Badens
hinaus bekanntes Unternehmen, das — Heimarbeiter nicht gerechnet — mit 600
Beschäftigten an 6. Stelle unter den Industriewerken in Baden lag.
Fortan führte sein Sohn Emil die Unternehmen. Entgegen dem bisherigen Brauch
seiner Familie hatte dieser eine akademische Ausbildung genossen. Nach dem Besuch
der Volksschule in Freiburg hatte er ab 1869 das dortige Gymnasium besucht,
war dann 1875 ins Progymnasium in Tauberbischofsheim übergewechselt, das er 1876
nach der Obersekunda „mit dem Zeugnis der unbedingten Promotion" (Lebenslauf)
verließ. Sein Studium der Chemie und Mineralogie an der Universität Freiburg dauerte
vom Wintersemester 1876/77 bis zum Sommersemester 1881, unterbrochen vom
einjährigen freiwilligen Militärdienst beim III. badischen Dragoner-Regiment in
Karlsruhe, den er mit der Gratifikation des Reserveoffiziers verließ. In Karlsruhe
hatte er noch während seiner Tauberbischofsheimer Schulzeit Clara Obkircher kennengelernt
, die er 1882 heiratete. Rislers Studienabschluß war die Promotion durch
Prof. A. Claus mit einer Arbeit über „Beiträge zur Kenntnis des Benzidins".
Emil Risler führte die Knopffabrik in den 1880er Jahren in den überkommenen
Bahnen; 1887 folgte die Witwe des Heinrich Kuenzer jun., Ida Kuenzer, geb. Freiin
von Beust, ihrem verstorbenen Mann als Gesellschafterin. Zur gleichen Zeit erwarben
beide Familien die Freiburger Papierfabrik Ferdinand Flinsch, mit der Risler der
Herstellung von aschearmen Papieren wegen, die zur Knopfproduktion benötigt wurden
, schon vorher in Geschäftsverbindungen gestanden hatte. Den Hintergrund dieser
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