Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 263
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0265
Buchbesprechungen

Ulrich Schnitzer, Schwarzwaldhäuser von gestern für die Landwirtschaft von morgen. Mit
Beiträgen von Franz Meckes, Anita Broghammer-Conrads, Johann Grau, Konrad Sieler, Rudi
Seidenberg, Bernd Barrois, Rolf Wagemann, Martin Schüler» Albert Frank, Bernd Keßler (Arbeitsheft
2 des Landesdenkmalamts Baden-Württemberg), Theiss-Verlag, Stuttgart 1989. 184
S., 432 Abb.

Das Schwarz waldhaus — ??altes Glump", Museum oder zeitgemäße bäuerliche Arbeits- und
Wohnstätte? Dieser Frage stellte sich Ulrich Schnitzer mit einem Autorenteam in einer mehrjährigen
Forschungs- und Entwicklungsarbeit, Der Titel seiner Dokumentation verrät jedoch
schon die Antwort. Er weist Wege für eine Zukunft dieses landschaftsprägenden Haustyps
auf, die als Arbeitsunterlage und Entscheidungshilfe Hofeigentümern, Architekten, landwirtschaftlichen
Fachberatern, Konservatoren, Behörden und ausführenden Handwerkern dienen
sollen und dem allgemein interessierten Leser Möglichkeiten der Bewahrung dieser einzigartigen
„Schwarzwald-Hauslandschaft" zeigen, Den „warmen" Abriß des Hinterbauernhofs bei
Furtwangen, ein eindrucksvolles Farbbild zu Beginn der Arbeit, läßt den Autor nachdenklich
zurückschauen auf die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte. Der Bestand der prägenden
Bauwerke — zwei Drittel der Hofgebäude sind 200 bis 400 Jahre alt — schwindet rapide. Damit
ist nicht nur der Totalabriß eines Hofgebäudes gemeint, sondern auch bedenkenlose Veränderungen
in Dachform, Anbauten, artfremden Bauausführungen und unzureichend eingebundenen
Nebengebäuden. Die Ursachen für diese Entwicklung sind nicht nur mit dem
landwirtschaftlichen Strukturwandel zu erklären, sondern auch mit der Tatsache, daß man
sich einer Althofsanierung, unter Beibehaltung der historischen Form, der bewährten Holzkonstruktion
und Baudetails, nicht sonderlich gestellt hat. Ulrich Schnitzer und seine Mitstreiter
haben ihre Ergebnisse aus Praxis und Forschung vorgelegt. Sie sind verständlich geschrieben
und bis in Detailfragen dargestellt. Ein Anfangskapitel greift zurück in die Geschichte.
Es geht den verschiedenen Haustypen und den regionalen Besonderheiten nach, zeigt Veränderungen
in früheren Zeiten auf. Ausführlich wird die Entwicklung des Hauses in Karten,
Skizzen und Photos veranschaulicht. Veränderungen der Hausform wurden durch Gesetze und
Verordnungen bewirkt, so gaben etwa Holzeinsparungs- und Brandverhütungsmaßnahmen
dazu Veranlassung. Die Vorstellung in den 50er Jahren dieses Jahrhunderts sah nur die Möglichkeit
, alte und charakteristische Hoftypen der Nachwelt in Freilichtmuseen zu überliefern.
Proteste von verschiedenen Seiten blockten die Entwicklung zu einem landschaftsfremden
Hoftyp ab, Eine andere Konzeption wurde aber nicht entwickelt.

Hier setzt die Hauptarbeit der vorliegenden Schrift an. In wissenschaftlicher Detailarbeit
wurde nach „weichen" Möglichkeiten der Objektsanierung gesucht. Veränderungen sollen in
einem Abwägungsprozeß durchgeführt werden, der Zustand und Wertigkeit des Bestandes mit
einbezieht. Auf Grund der Praxiserfahrung an verschiedenen Projekten handelt man dann
auch ökonomisch, Schnitzer und seine Mitautoren plädieren in diesem Zusammenhang nicht
für Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes, sondern stimmen einer lebendigen
Denkmalpflege zu, bei der rücksichtsvolle Veränderungen das Haus für heutigen Gebrauch
nutzbar machen sollen. In einzelnen Schritten geht es dann weiter von der Vorbereitung
der Sanierung, der Planung zum zeitlichen Verlauf der Sanierung. Praktische Hinweise
für den laufenden Betrieb und die Wohnung des Landwirts sind Beispiele für die praxisorientierte
Arbeit. Wichtig ist dann die Bestandsaufnahme, die mit Hilfe von Tabellen und Skizzen

263


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0265