Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 264
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0266
erläutert wird. Es wird vorgeschlagen, gesamtbetriebliche Konzeptionen zu erarbeiten, die
den gesamten Gebäudebestand mit einbeziehen und die betrieblichen und familiären Belange
auf längere Sicht in Rechnung stellen. Sehr konkret werden landwirtschaftliche Fragen angegangen
wie Stallsysteme, Melkeinrichtungen, Dunglagerung, Futterkonservierung. Vor- und
Nachteile werden dargestellt. Die Dokumentation gibt dem Landwirt eine Handreichung für
seinen Betrieb und macht ihn auf neue Techniken aufmerksam, die bei einer Althofsanierung
berücksichtigt werden können. Der Fachmann erhält u. a. Forschungsergebnisse, die im
Windkanal gewonnen wurden. Veränderungen vom Walmdach zum Satteldach führten zu einer
höheren Windbelastung des Hauses. Interessant dargestellt wird das Thema Luft, Wärme und
Feuchtigkeit. Der Einbau von Schornsteinen und die Verwendung dichter Baustoffe veränderten
den ursprünglichen Klimaaustausch von Stall, Wohnung und Dachraum mit der Außenluft.
Dadurch wurden Verrottungsprozesse durch Kondenswasser eingeleitet. Auch hier zeigen die
Autoren in Text und Bild Lösungsmöglichkeiten auf. Die Stallüftung wird beispielhaft an verschiedenen
Haustypen entwickelt und dabei der Bohlenwandkonstruktion eine Überlegenheit
gegenüber anderen Wandformen zugesprochen. Die weiteren Ausführungen behandeln alle
Fragen um das Schwarzwaldhaus: Von der Räucherkammer bis zum Brandschutz mit seinen
Anforderungen und Lösungen bei der Sanierung, vom Kachelofen zu Böden, Decken und
Dach, Holzschutz und Außenanlagen mit Nebengebäuden und Bepflanzung. Diese Untersuchungen
führen häufig zum Bewußtmachen alter Techniken, die auch in der heutigen Zeit
ihren Zweck noch erfüllen können. Die wichtige Frage der Kosten einer Sanierungsmaßnahme
kommt nicht zu kurz. Drei Sanierungsvorhaben wurden von den Autoren praxisnah begleitet.
Tabellarisch liegen die Kosten für die Baumaßnahmen aus. Die Ergebnisse werden als übertragbar
angesehen. Hinweise zur finanziellen Förderung fehlen nicht. Eine Dokumentation
der durchgeführten Projekte schließt die Arbeit über das Schwarzwaldhaus ab.

Ulrich Schnitzer und seinen Mitautoren ist eine eindrucksvolle Bestandsaufnahme und eine
Zukunftsperspektive für das Schwarzwaldhaus gelungen. Reiches Bildmaterial, Karten, Tabellen
und Statistiken weisen auf eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Thema hin. Das
Ende dieses einzigartigen Kulturdenkmals ist nicht gekommen, wenn die Betroffenen mit diesem
Handbuch vorgehen. Die Schrift will Mut zur Erhaltung des Schwarzwaldhauses geben
und dazu eine wissenschaftlich-praktische Orientierung für seine Fortentwicklung vermitteln.
Dieses Vorhaben ist Ulrich Schnitzer und seinen Autoren geglückt. Jost Weßler

Hartwig Haubrich, Wolfgang Hug, Herbert Lange, Das große Buch vom Schwarzwald
. Theiss-Verlag, Stuttgart 1991. 215 S., 391 Abb.

„Noch ein Buch über den Schwarzwald?" Nicht ohne Grund stellen die Herausgeber diese
Frage an den Beginn ihres einleitenden Textes. In der Tat gibt es bereits eine Fülle von Büchern
über den Schwarzwald — und nicht nur aufwendige Bildbände. Zu erinnern ist etwa
an das material- und themenreiche Sachbuch über den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald,
das mit Photos des jüngst verstorbenen Staufener Photographen Leif Geiges 1980 herausgekommen
ist. In ähnliche Richtung zielt das Vorhaben des Theiss-Verlags, nun aber nicht auf
eine Verwaltungsregion begrenzt, sondern mit dem Blick auf den gesamten Schwarzwald: auf
seine natürlichen Grundlagen, also auf Landschaft und Erdgeschichte, Pflanzenwelt und
Fauna, Wald und Bodenschätze; auf seine historischen Gegebenheiten; schließlich auf den Lebensraum
der „Leute auf dem Wald", auf Höfe, Dörfer und Städte, auf das Wirtschaften und
Arbeiten, auf Bräuche und Feste. Es ist so ein Werk entstanden, das in die komplexen Zusammenhänge
einführen will — nicht mehr und nicht weniger —, dies aber „systematisch, kritisch
und problemorientiert4*. Nicht verschwiegen wird deshalb auch, daß etwa der Überblick über
den historischen Verlauf vor allem die Höhepunkte referiert — Bauernkrieg, Salpeterer,
1848er Revolution usw. — und daß Lücken geblieben sind: der Erste Weltkrieg, Weimarer

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