Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 271
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0273
18. Jahrhunderts: Hochaltar und Statuen von Barockbildhauer Casimir Friedrich, das Hochaltarbild
von Sebastian Nissle, die Orgel vermutlich von Adrien Joseph Pottier, der aus Frankreich
zugezogen war, Nach ihm lebte ein Mailänder Orgelbauer in Burkheim. Diese Feststellungen
sind nicht nur kunsthistorisch, sondern auch sozialgeschichtlich von Interesse. In der
kleinen Stadt war es leichter, Bürger- und Zunftrecht zu erwerben als in Freiburg, wo sich
die Zünfte mit Härte gegen Zuzug abschirmten, Burkheim wurde auf diese Weise zu einer
wichtigen Zunftmetropole, zu der Handwerker aus dem weiteren Umkreis gehörten. So konnten
sie den Meisterstatus erreichen und Gesellen annehmen. — Wie gewohnt kamen durch
Hermann Brommers Archivstudien viele Details zutage. Das Heft motiviert durch Text und
Bild zum Betrachten an Ort und Stelle. Renate Liessem-Breinlinger

Tom Scott, Die Freiburger Enquete von 1476 (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt
Freiburg 20). Verlag Ploetz, Freiburg 1986. XXXIV, 102 S.5 5 Abb., davon 1 farbig.

Freiburg war im 15. Jahrhundert von einerblühenden Fernhandelsstadt zu einer Mittelstadt mit
regionaler Bedeutung herabgesunken. Der Befreiungskampf gegen den Grafen Egon hatte
zwar 1368 mit politischen und verfassungsrechtlichen Vorteilen durch die Unterstellung der
Stadt unter die österreichische Landeshoheit geendet, aber die erhebliche Verschuldung aus
Kriegskosten und Abfindung belasteten den städtischen Haushalt fast zweihundert Jahre hindurch
. Spannungen zwischen Kaufmannschaft und Handwerkern, Landadel und Stadtbürgern
sowie das Aufkommen ländlicher Märkte verhinderten eine Lösung der städtischen Finanzmisere
. Nach neuen zusätzlichen landesherrlichen Steuern 1475 mußte dieses Problem grundsätzlich
angegangen werden. Der Rat versuchte einen ungewöhnlichen Ausweg, indem er seinen
Stadtschreiber Gottschalk entsandte, der sich bei 16 süddeutschen Städten — u.a. 10
Reichsstädte, darunter sogar Ulm, Nürnberg, Augsburg — über deren Finanz-, Verwaltungsund
Sozialordnungen informieren sollte, um so eine solide Basis für eine Untersuchung (Enquete
) zu schaffen. Das 21 Blätter umfassende Protokoll dieser Reise von Gottschalk hat Tom
Scott im vorliegenden Band ediert. Er hat die Reiseroute des Stadtschreibers ermittelt und eine
überzeugende Datierung (1476) vorgelegt. Diese Quelle — in ihrer Art ein Ausnahmefall -
erschließt die konkreten Probleme der Stadt Freiburg, denn Steuerpraxis, Ämterbesetzung und
Besoldung, sittenpolizeiliche Angelegenheiten, Zoll-, Münz- und Marktwesen, Landhandwerk
sowie Satz- und Ausbürger werden in den bereisten Städten abgefragt. Dadurch besitzt
die Quelle auch für diese Städte außergewöhnlichen Wert. Andere Quellen aus der Zeit der
Zunftdiktatur in Augsburg sind lückenhaft, über Kemptens Verwaltung und Gewerbe im
15. Jahrhundert ist sonst wenig bekannt. In Freiburg selbst hat die Enquete Veränderungen der
Steuer- und Ämterordnungen und die Lösung der Satzbürgerproblematik bewirkt. Die Edition
des Reiseprotokolls ist von Scott ergänzt worden um die Wiedergabe des Ratsbeschlusses,
einiger Dokumente zum Streit um das Satzbürgerrecht sowie mehrerer Polizeibestimmungen
im Umfeld der Enquete. Eine ausführliche Einleitung führt in die Situation Freiburgs im Spätmittelalter
ein und kommentiert die Edition präzise. Scott gebührt das Verdienst, auf diese bedeutende
Quelle aufmerksam gemacht und sie einem großen Kreis in mustergültiger Weise
dargestellt zu haben. Clemens Rehm

Ursula Huggle? Johann Simler. Kupferschmied und Rat zu Freiburg im 17. Jahrhundert
(Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau, Bd. 23). Verlag Ploetz,
Freiburg 1989. 374 S.? 1 Stadtplan, 18 Abb.

Der Titel dieser Freiburger phil. Dissertation von 1984 läßt den Leser zunächst eine herkömmliche
Biographie erwarten. Der Untertitel jedoch, „Beiträge zur Sozialgeschichte der
Stadt Freiburg auf der Grundlage der Einsichtnahme weitgehend unerschlossenen Archiv-

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