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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
111.1992
Seite: 111
(PDF, 29 MB)
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schiffen, über die das Mittelschiff nur mit einem kleinen, von dreiteiligen Fenstern
durchbrochenen Obergaden aufragt, der Arkaden- und darübergesetzten Emporenbildung
im Inneren. Diese horizontale Geschoßeinteilung zieht sich auch um die Türme
und die Eingangshalle. Das Querhaus hat nur zwei Geschosse, wobei die Fassaden
von großen Radfenstern geschmückt werden. Am Obergaden des Mittelschiffs ist die
Ecke zum Querhaus abgeschrägt, da Dürrn die Vierung zu einem Kuppelraum umgestaltet
hat. Man sieht es am überhöhten Dach über der Vierung, die mit Hilfe von
Glasplatten Licht zugeführt bekommt.46 Langhaus und Querhaus sind so miteinander
verbunden, daß die erweiterte Vierung einem Zentralbau gleichkommt. Obwohl
Dürrn als Vorbild für St. Johann die fränkisch-romanische Bauweise und für die Detailausbildung
den Dom von Bamberg nennt, hat er seine Vorbilder eher in der Spätromanik
des Nieder- und Oberrheins gefunden. Er fügt verschiedene Motivkreise zusammen
, gelangt aber zu einer eigenständigen Lösung, so daß eine direkte Ableitung
von einem bestimmten Bau nicht möglich erscheint/7

Turmgestaltung

Die beiden quadratischen Türme sind etwas hinter die kaum ausgebildete Wand des
Langhauses zurückgesetzt, dabei entsteht, auch durch den chorartigen Vorbau be™
dingt, ein mehrschichtiger, plastischer Aufbau. Die beiden Obergeschosse der fünf
Stockwerke stehen frei. Ihre Seiten sind identisch gestaltet. Im Erdegeschoß befinden
sich die rundbogigen Eingänge zu den Emporen. Im ersten Obergeschoß wird die
Wand zweischichtig, da ein Rechteckfenster in einer Säulenarkade steht. Im Stockwerk
darüber befindet sich die gleiche Gestaltung mit einem Biforienfenster, dazwischen
setzt sich der balustradenartige Abschluß der Seitenschiffe in Form eines Streifens
fort. Über dem Biforienfenster sitzt jeweils nach vorne und zur Seite gerichtet
eine Turmuhr. In Höhe des Dachansatzes für das Mittelschiff endet dieses Geschoß
mit einem Rundbogenfries, der als Lombardisches Band ausgeführt wurde. Hier enden
auch die abgestuften Strebepfeiler. Die Wand öffnet sich dreischichtig mit einem
übergreifenden Kleeblattbogen um eine Zweierarkade mit Mittelsäulchen und Rundbogenfenster
. Hinter der Zweierarkade öffnet sich ein Biforienfenster. Das oberste
Stockwerk, durch ein bandartiges Zwischengeschoß getrennt, hat die gleiche Gestaltung
mit einer Dreierarkade in fünf Schichten. Oberhalb des Kleeblattbogens geht
das Turmquadrat in ein Oktogon über, in dem zwischen kleinen abschließenden Dreiecksgiebel
Türmchen eingestellt sind. Hinter diesen vier Giebeln erhebt sich ein achteckiger
, schlanker Helm.48 (Abb. 9) Durch die in den unteren Geschossen vorgelegten
Strebepfeiler, die nach oben hin abnehmen, und die zunehmend eingegrabene
Reliefierung in den oberen Geschossen verjüngen sich die Türme und verdeutlichen
dies auch durch ihre Gestaltung. Dazu dient der Kleeblattbogen, der die Türme im
oberen Bereich zusammenzieht. Besonders das Übergehen vom Quadrat ins Achteck
innerhalb eines Geschosses durch schräge Linien deutet einen baldigen Abschluß an.
Die nicht direkt über dem Giebel, sondern eigentlich auf Satteldächern aufsteigenden
und somit zurückgesetzten Helme können mit ihrem Umfang kaum das Volumen der
Türme aufnehmen und weiterführen, denn sie sind schmal und zu spitz.

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