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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1993/0107
Günterstal im Jahre 1795

Von

Ernst Dreher

Das seit 1890 zur Stadt Freiburg gehörende Dorf Günterstal war im Jahre 1795 noch
eine selbständige Herrschaft des im 13. Jahrhundert gegründeten Zisterzienserinnenklosters
.1 Dessen Herrschaftsbereich ist 1773 genau aufgenommen und vermessen
worden.2 Die Grenze verlief von der Leime (bei der heutigen Straßenbahnhaltestelle
Wonnhalde) über den Brombergkopf zum Kybfelsen und führte von dort ins Tal zur
vorderen Horbener Mühle. Sie stieg dann auf den Westhang und folgte der Kammlinie
über den Kunacker — Spemannplatz zum Wonnhaldeeck. Der größte Teil der Gemarkung
bestand aus Wald, dessen Eigentümerin überwiegend die Stadt Freiburg
war. Nur ein geringer Rest gehörte dem Kloster. Die Talaue mit den Wiesen, Feldern
und Rebbergen an der Wonnhalde war dagegen im Besitz des Klosters und seiner Untertanen
.

Von den zur Klosterherrschaft zählenden Personen besitzen wir ein genaues Verzeichnis
aus dem Jahre 1795. Dieses entstand also wenige Jahre vor der Auflösung
des Klosters im Jahre 1806. Es ist in dem von der Äbtissin M. Franziska Cajetana
von Zurthannen initiierten „Liber Baptizatorum"3 enthalten, das 1738 von dem damaligen
Beichtvater des Klosters, dem aus Freiburg stammenden Pater Lambertus
Schlies, angelegt wurde. Das Einwohnerverzeichnis — Status Personalis Parochiae in
Güntersthal, 1795 — hat der Pfarrer der Gemeinde und Beichtvater des Klosters, P.
Joachim Lang, ebenfalls ein Freiburger, aufgezeichnet.

Die Pfarrei war erst kurze Zeit vorher, im Jahre 1787, gegründet worden.4 Bis dahin
hatten die Günterstäler Dorfbewohner zur Pfarrei Merzhausen gehört. Die am
Dorfrand gelegene St. Matthiaskapelle — obwohl älter als das Kloster — war lediglich
eine Filiale der Kirche von Merzhausen. Sie ist im Jahre 1787 verkauft und als
Wohnung genutzt worden. Das gleiche Schicksal erlitt auch die St. Valentinskapelle,
die beim Umbau zum Jägerhaus durch die Stadt Freiburg 1793 fast vollständig abgerissen
wurde. Die Pfarrei Günterstal gehörte zum Dekanat Breisach.

Das Einwohnerverzeichnis führt alle Bewohner des Ortes, die im Jahre 1795 in
Günterstal ansässig waren, namentlich auf. Leider ist dem Verzeichnis kein Plan mit
den numerierten Häusern beigefügt, so daß lediglich bei den ersten sechs Hausnummern
auf Grund der Beschreibung zu erkennen ist, um welche Gebäude es sich handelt
. Bei jeder Hausnummer — außer dem Kloster mit der Nr. 1 — sind die Bewohner
aufgeschlüsselt nach „Verehlichten, Verwittibten, Ledigen, Insassen, Knechten,
Mägden und Kindern". Daneben wird unterschieden zwischen „Communicantes"
und „Non Communicantes", d. h. solchen, die bereits die erste Hl. Kommunion empfangen
hatten oder nicht. Die Ehefrauen sind mit ihren Geburtsnamen eingetragen.

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