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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0064
herrn datieren schon aus dem Jahr 1369.71 Schon am 18. Oktober 1369 mußte die
Stadt der Stundung der 32000 Gulden, die die Herzöge Freiburg schuldeten, um ein
Jahr zustimmen.72 Am 25. März 1371 hatte Freiburg an den Grafen von Fürstenberg
die vereinbarten 25 000 Gulden für Badenweiler entrichtet.73 Basler und Straßburger
Kreditgeber hatten am 23. September 1373 von den 10000 Gulden, die die Herzöge
für die Stadt übernehmen wollten, erst 2 300 erhalten.74 1376 vertröstete Herzog
Leopold die Stadt Freiburg auf einen späteren Termin wegen der Forderungen
der Kommune an seinen Bruder Albrecht,75 Und noch 1377 schuldeten die Herzöge
der Stadt 2 400 Gulden.76 Die gewaltigen Kreditaufnahmen im Rahmen des Herrschaftswechsels
1368 und deren Folgen durch Umschuldung belasteten den städtischen
Haushalt während des gesamten Mittelalters.77

Kenzingen

Der Anschluß der Stadt Kenzingen an die Herrschaft Osterreich muß in engem Zusammenhang
mit den Ereignissen um Freiburg betrachtet werden. Am 1. Juni 1352
belehnte Friedrich von Usenberg den Markgrafen Heinrich von Hachberg mit der
Niederen Herrschaft Usenberg, der Stadt Kenzingen, dem dortigen Kirchensatz, seinem
Stadthof, der Mühle, Fischereirechten sowie dem Schultheißenamt.78 Dazu gehörten
auch die Burg Kürnberg, das Dorf Bleichheim, Dorf und Kirchensatz zu Herbolzheim
, die Vogtei zu Münchweier, Burg, Dorf und Kirchensatz zu Weisweil, die
Kirchensätze zu Burkheim und Kappel am Rhein sowie der halbe Wildbann zu Sulzburg
.79 Wichtigster Komplex dieses Lehens war die Stadt Kenzingen, die hierdurch
einen neuen Stadtherrn erhielt. Damit verfügte der Markgraf über eine Stadt als Mit-
telpunkt seines Herrschaftsgebietes.80 Friedrich von Usenberg, der ohne männliche
Nachkommen um 1356 verstarb, war mit dem Markgrafen verwandt, da dieser mit
Anna von Usenberg, der Tochter Burkhards III. von Usenberg aus der Endinger Linie
, verheiratet war. Am 8. Juni 1352 bestätigte und erweiterte Markgraf Heinrich von
Hachberg, der sich schon mit dem Titel Herr zu Kenzingen schmückte, alle der Stadt
von König Rudolf und den Üsenbergern verliehenen Freiheiten und Gewohnheiten,
wobei ausdrücklich das Bündnis mit Freiburg eingeschlossen war.81 Freiburg spielte
hierbei eine besonders aktive und wichtige Rolle. Die Breisgaumetropole hatte den
Hachberger beim Erwerb unterstützt und ihm hierzu 440 Mark Silber geliehen.82
Dafür mußte Markgraf Heinrich Freiburg weitreichende Zugeständnisse unterbreiten
: Freiburg erhielt für die hachbergischen Burgen und Festungen („festinan") Ken-
zingen, Kürnberg und Hachberg Offitiungsrecht. Ohne ausdrückliche Einwilligung
des Freiburger Rates durfte kein Teil der Herrschaften Hachberg und Usenberg verkauft
, verpfändet oder versetzt, nicht einmal als Lehen ausgegeben werden. Der
Markgraf garantierte den Erhalt der Fährlöcher im Kenzinger Wehr und setzte als
Pfand die Burg Hachberg mit allem Zubehör für 2 000 Mark Silber ein. Diese
Summe verpflichtete sich der Markgraf zu zahlen, falls er die Abmachung mit der
Stadt Freiburg brach. Auch Erben des Markgrafen hatten diese Klauseln gegenüber
der Stadt zu beschwören. Erst nach Ablegung des Eides, wenn die Anforderungen
der Stadt Freiburg befriedigt worden waren, sollten die beiden Herrschaften dem
neuen Markgrafen huldigen. Als letztes wurde festgelegt, daß Kürnberg und Kenzin-

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