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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0078
die Kommende Lengmoos .dem Landkomtur v. Kageneck verdankte, liest sich im Testament
weiter so: „ad 6tum der rühmliche Augenschein wird zeigen, in was ansehnlichen
Stand ich in der Zeit beinahe die Administration der Commenda Langemoos
zu cessieren kommen, solche Commenda nicht allein, sondern auch das verfallene
alldasige Wirtshaus, nebst Scheuren und Stallungen quasi von Grund auf erbauet. Es
wird auch Herr Coadjutor von Recordin10 allenfalls attestieren müssen, daß ich den
termino Georgii 1740 nach ergebener Active-Recess von etlichen hundert Gulden
ihme zur Reparation der dasigen Kirchen ohnbedenklich cediert, als ich auch diesen
Punkt ad honorem ordinis vollkommen" abgeschlossen habe. Kageneck bemerkt aber
noch, daß er bei Übernahme der Kommende Lengmoos 1728 „aus meinen eigenen
Geldern 2 800 f nach und nach vorgeschossen, damit dieselbe nicht gar zugrunde gehen
möge, welche 2800 f ich bei dem Antritt solcher geschenkt" habe. Das von der
Landkommende Bozen zum Gebrauch übernommene Silberservice und das Landkomturkreuz
mit zugehöriger goldener Kette hatte Kageneck entweder finanziell abgegolten
oder schon seinem Nachfolger Graf Recordin überlassen.
„3tio" bestätigte der Erblasser „pro bono Familiae und des freiherrlich und adeligen
Namens und Stamms von Kageneck" die Errichtung von zwei „FideiCommissen"11
zu Gunsten „meines altern Herrn Nepoten Joseph Antoni Freiherr von Kageneck,12
Ihro Kurfürstl. Durchl. zu Pfalz Kammerherrn und vorderösterreichischen Ritterstands
Assessoren" (8. März 1726), und des „Herrn Vettern Friedrich Freiherrn von
Kageneck,13 Ihro Kurfürstl. Durchl. von Köln Kammerherrn" (12. Februar 1734).
Hohe Guldenbeträge legten das wirtschaftliche Fundament für die Munzinger Familie
von Kageneck. Ein kostbares Deutschordenskreuz, das ihm der Kaiser „zu einer
Erkenntnis der allerhöchst deroselben von mir in verschiedenen Occasionen geleisteten
alleruntertänigsten Diensten allergnädigst verehrt" habe, bestimmte der Landkomtur
zur Umwandlung in ein „Frauenzimmerkreuz". „Hierzu sollen sonderlich
die fünf Hauptsteine gebraucht werden." Auch einige große Brillantringe, die ihm
Hochmeister Clemens August von Bayern geschenkt hatte, sollten dem Anliegen dienen
. Als erste Trägerin wurde Maria Josepha v. Kageneck geb. v. Sickingen in Mannheim
auserkoren, die wiederum von der Gemahlin des nächsten Fideicommißinha-
bers beerbt werden sollte. Wenn jedoch „der ältere Herr Vetter Joseph Anton ohne
männliche Erben von seiner jetzigen Gemahlin absterben würde", so solle das „Fidei
Commiß Kreuz unmittelbar an den jüngern Herrn Vetter Friedrich herausgegeben"
werden.

4to dankte der Landkomtur Gott, daß er ihm sein Leben lang, „nunmehro im 73ten
Jahr", so viel Segen geschenkt habe.

5to setzte er Johann Friedrich Fridolin Freiherr von Kageneck,14 Herr zu Munzingen
, Merdingen, Bleichheim und Weiler, Kammerherr des Kölner Kurfürsten (des
Hoch- und Deutschmeisters Clemens August von Bayern), zum Universalerben für
alle nicht eigens vergebenen Hinterlassenschaften wie etwa „Capitalien, Obligationen
, Silbergeschirr, Juwelen und Pretiosen, Möbel, Pferde, Kutsche" ein. Und zwar
deshalb, weil dieser Neffe „mit zwei Söhnen versehen" sei und deshalb die Hoffnung
bestehe, „den alten Mannsstamm von Kageneck zu erhalten" und „so viel an mir ist,
in ein nötiges Ansehen in der Welt zu bringen."

Um sicherzustellen, daß alles nach seinem Willen durchgeführt werde, verpflich-

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