Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0103
heiligen Publius in Floriana und setzte dafür 300 Scudi an. Etwaig verbliebenes
Geld sollte dem Prokurator (Verwalter) dieser Kirche für Feiern zum Tage des heiligen
Publius übergeben werden. Zu Händen seines Kaplans, dem Kanonikus Don
Filippo Grioli, hinterließ er 25 Scudi, um diese an Bedürftige von Floriana verteilen
zu lassen.

Für Mitglieder seines Haushalts setzte der Erblasser folgende Vermächtnisse ein:
für seinen Sekretär Emmanuele Grioli 100 Scudi, für den Hausverwalter Michelangelo
90 Scudi und 150 Scudi für den Kammerdiener Francesco ElluL Dieser erhielt
zusätzlich Schauenburgs Garderobe, von der er allerdings die Hälfte an den Hausverwalter
abzugeben hatte. Seinem Koch Caillot und dessen Gehilfen vermachte er 120
bzw. 50 Scudi. Darüber hinaus erhielten die beiden Pagen die Summe in Höhe ihres
halben Jahresgehaltes und ihre Livreen* Ein Halbjahresgehalt erhielten testamentarisch
ebenfalls die beiden Sänftenträger, der Kutscher, der Gärtner und der Pförtner.
Schauenburg ordnete ausdrücklich an, daß alle weiteren Positionen, die rechnerisch
unter das genannte Fünftel zu zählen seien, seinem Neffen Joseph Konrad zufallen
sollten.

Als Schauenburg sein Testament aufsetzte, erklärte er gleichzeitig, dem Donaten
(Mitglied der dem Orden angegliederten Bruderschaft) Vincenzo Micallef 2000 und
der Universitä (Art gemeindlicher Selbstverwaltungskörperschaft) von Valletta 5000
Scudi nebst den jeweiligen Zinsen zu schulden. Daneben stünde noch eine kleine
Summe bei dem Kaufmann Aloisio Schembri aus.

Der Erblasser setzte als Testamentsvollstrecker die Ballis Ribbas, Baron von
Hompesch51 und den Donaten Vincenzo Micallef ein. Als persönliches Andenken
vermachte er Ribbas ein Kruzifix mit Marmorfuß und Hompesch sowie Micallef je
eine Schnupftabakdose, Baron Vittore von Thun und Valsassina und Franz Xaver
Streicher beglaubigten Schauenburgs Unterschrift unter dem Testament.52

Versehen mit den Sakramenten der heiligen Kirche, verstarb der Fürst-Großprior
Baron Johann Baptist von Schauenburg am frühen Morgen des 6. März 1775 im Alter
von 74 Jahren, Er wurde in die St. Johannes-Kirche überführt53 und dort in dem
Grab zur letzten Ruhe gebettet, das bereits zu seinen Lebzeiten bestimmt worden
war.54 Jedoch scheint es, als sei er zunächst in der Epiphanias-Kapelle der deutschen
Zunge beigesetzt worden,55 Erst zu Beginn dieses Jahrhunderts wurde sein
Grab an seine nunmehrige Position im Hauptschiff der Kirche, nahe dem linken Eingang
verlegt.56 Die Grabplatte besteht aus schönen vielfarbigen Marmorintarsien
und zeigt in der oberen Hälfte — über der Inschrift — vor allem das Wappen des
Fürst-Großpriors. Wie der Großmeister durfte er das Ordenswappen mit demjenigen
seiner Familie zu einem gevierten Schild verbinden. Im ersten und vierten Feld sehen
wir ein weißes Balkenkreuz als Ordenskreuz auf rotem Grund, während das zweite
und dritte Feld mit dem Andreaskreuz das Familienwappen wiedergibt. Der Schild
ist umgeben von einem mit Hermelin gefütterten Wappenmantel, der von der fürstlichen
Rangkrone ausgeht. Die Grabplatte trägt folgende Inschrift:

101


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0103